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DEMOSKOPIE/813: Grundrente von deutlicher Mehrheit positiv bewertet (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 6. Juni 2019

ARD-DeutschlandTrend

Grundrente von deutlicher Mehrheit positiv bewertet, Bedürftigkeitsprüfung umstritten


Der Plan der Bundesregierung, Niedrigverdiener über eine Grundrente im Alter finanziell besser zu stellen, geht für 82 Prozent der Bundesbürger grundsätzlich in die richtige Richtung. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 1.000 Befragten von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben. Das Projekt Grundrente überzeugt die Anhänger aller Parteien. Es findet zugleich generationenübergreifend Anklang, wobei die jüngeren Bundesbürger einer Grundrente sogar vergleichsweise am offensten gegenüberstehen.

Allerdings ist die Prüfung der Bedürftigkeit nicht nur in der Regierung umstritten, sondern auch unter den Bundesbürgern. Von denjenigen, die eine Grundrente richtig finden, spricht sich die eine Hälfte für eine Bedürftigkeitsprüfung bei der Grundrente aus (47 Prozent), die andere Hälfte ist dagegen (50 Prozent). Diese Kontroverse zeigt sich in vielen Partei-Anhängerschaften. Bei den Anhängern der Union ist eine leichte Mehrheit für eine Bedürftigkeitsprüfung (pro: 54 Prozent, contra: 45 Prozent). Bei den SPD-Anhängern ergibt sich ein etwas klareres Bild: 63 Prozent folgen der Partei-Position, eine Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung einzuführen; 35 Prozent sprechen sich für eine Bedürftigkeitsprüfung aus.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.000 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 03.06.2019 bis 04.06.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Gegenwärtig wird über die Einführung einer Grundrente diskutiert. Geringverdiener, die mindestens 35 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben, sollen einen finanziellen Aufschlag erhalten. Gehen diese Pläne Ihrer Meinung nach in die richtige oder in die falsche Richtung?

Und sollte es wie bei Hartz-IV bei der Grundrente eine Prüfung der Bedürftigkeit, z.B. die Berücksichtigung der Ersparnisse, geben oder sollte es eine solche Bedürftigkeitsprüfung bei der Grundrente nicht geben?

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Quelle:
Presseinformation vom 6. Juni 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2019

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