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ENTWICKLUNGSHILFE/457: Mit Aufstockung des Entwicklungsetats klares Zeichen setzen (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 8. September 2015

Lesung des Bundeshaushalts 2016

Stiftung Weltbevölkerung: Mit Aufstockung des Entwicklungsetats klares Zeichen setzen


Hannover, 8. September 2015. Diese Woche findet im Bundestag die erste Lesung des Bundeshaushalts 2016 statt. Dazu äußert Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung: "Der September ist ein entscheidender Monat für Weichenstellungen in Bezug auf die globale Entwicklung: In zwei Wochen werden in New York die nachhaltigen Entwicklungsziele verabschiedet, die das internationale entwicklungspolitische Geschehen bis zum Jahr 2030 bestimmen werden. Wir begrüßen die vorgesehenen Erhöhungen des Entwicklungsetats im Bundeshaushalt 2016 als einen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings reichen die Aufstockungen gerade dafür aus, die bisher investierten 0,4 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu halten. Deutschland muss aber endlich seinen internationalen Versprechen und den Erwartungen der eigenen Bevölkerung gerecht werden. Ich appelliere daher an die Abgeordneten, ein klares Zeichen an die internationale Gemeinschaft und ihre Wähler und Wählerinnen zu senden und sich für eine kontinuierliche und deutlich höhere Aufstockung des Entwicklungsetats einzusetzen, damit Deutschland die versprochenen 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens aufbringt."

Aus einer repräsentativen Umfrage, die vergangene Woche veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die große Mehrheit der Bundesbürger sich einen verstärkten entwicklungspolitischen Einsatz der Bundesregierung wünscht. 81 Prozent der Befragten befürworten, dass Deutschland seine internationale Zusage umsetzt, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich zudem einen höheren Anteil als 0,7 Prozent. Die Umfrage wurde im August 2015 von TNS Emnid im Auftrag der Stiftung Weltbevölkerung durchgeführt.

"Wir brauchen endlich einen Plan, der aufzeigt, bis wann und wie das 0,7 Prozent-Ziel erreicht werden soll", sagt Renate Bähr. "Wenn wir dieses Anliegen bis zum Jahr 2030 aufschieben, wird das verheerende Folgen für die Menschen in armen Ländern und alle nachfolgenden Generationen haben. Investitionen in Entwicklung wirken - das zeigen auch die Erfolge des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Gesundheit spielt eine herausragende Rolle für nachhaltige Entwicklung, und mit der Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria können Millionen Menschenleben gerettet werden. Deutschland sollte daher den Globalen Fonds kontinuierlich mit 400 Millionen Euro pro Jahr fördern."


Über den Globalen Fonds

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ist ein internationales Instrument der globalen Gesundheit und führt Programme in mehr als 140 Ländern durch. Mit seiner Hilfe haben 8,1 Millionen HIV Betroffene eine antiretrovirale Therapie erhalten, 13,2 Millionen Menschen wurden auf Tuberkulose getestet und behandelt und es wurden 548 Millionen Moskitonetze zum Schutz vor Malaria verteilt.


Über die Stiftung Weltbevölkerung

Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Sie hilft jungen Menschen, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Gesundheitsinitiativen sowie Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte in Ostafrika und Asien.

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115 | 30459 Hannover
Telefon: 0511/943 73-0, Telefax: 0511/943 73-73
E-Mail: hannover@dsw.org
Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2015

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