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SICHERHEIT/124: Bilanzierung humanitärer militärischer Interventionen zwischen 1947 und 2005 (idw)


Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung - 24.06.2013

Bilanzierung humanitärer militärischer Interventionen zwischen 1947 und 2005

HSFK-Report 2/2013 von Thorsten Gromes und Matthias Dembinski untersucht, wie sich Gewaltlagen nach humanitären militärischen Interventionen entwickeln



Bringen humanitäre militärische Interventionen nachhaltigen Frieden oder reduzieren sie zumindest Leid und die Zahl der Toten? Es wird viel diskutiert über humanitäre militärische Interventionen, doch fehlt es an fallübergreifenden Studien, wie sich Kriege und Genozide nach Beginn solcher Interventionen entwickeln.

Die Friedensforscher Thorsten Gromes und Matthias Dembinski wollen in HSFK-Report 2/2013 "Bestandsaufnahme der humanitären militärischen Interventionen zwischen 1947 und 2005" dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Ihre empirische Studie erfasst 31 humanitäre militärische Interventionen und bilanziert die kurz- und mittelfristige Veränderung der Gewaltlage in den Ländern, in denen eine solche Intervention stattgefunden hat.

Die Autoren dämpfen zu hohe Erwartungen an humanitäre militärische Interventionen. Sie heben drei Befunde hervor: Erstens ziehen humanitäre militärische Interventionen Kriege und Genozide weder in die Länge noch verkürzen sie sie. Zweitens gibt es schwache Hinweise darauf, dass nach humanitären militärischen Interventionen tödliche Gewalt häufiger zurückgeht als in vergleichbaren Fällen ohne eine solche Intervention. Drittens ereignen sich nach humanitären militärischen Interventionen Rückfälle in den Krieg oder Genozid nicht seltener als in ähnlich gelagerten Fällen ohne solche Eingriffe.

Einzelne humanitäre militärische Interventionen mögen diesen Aussagen zuwiderlaufen, aber die Studie beschreibt allgemeine Trends, die eine weitere Forschung dringend notwendig erscheinen lassen.

Dieser HSFK-Report kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden.

Die "HSFK-Reports" enthalten wissenschaftliche Analysen aktueller Probleme und Handlungsempfehlungen. Sie erscheinen rund zehnmal jährlich.

Weitere Informationen unter:
http://www.hsfk.de/fileadmin/downloads/report0213.pdf
HSFK-Report 2/2013
http://hsfk.de/HSFK-Reports
HSFK-Reports
http://www.hsfk.de/Publikationen
Publikationen der HSFK

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution404

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Babette Knauer, 24.06.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2013