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WISSENSCHAFT/1093: Ergebnisse der Frühjahrssitzungen des Wissenschaftsrates 2011 in Jena (idw)


Wissenschaftsrat - 30.05.2011

Ergebnisse der Frühjahrssitzungen des Wissenschaftsrates in Jena (25. - 27. Mai 2011)

Auf der Tagesordnung der Frühjahrssitzungen des Wissenschaftsrates standen dieses Mal vier Evaluationsverfahren und zwei Verfahren der institutionellen Akkreditierung.


Die Klassik Stiftung Weimar gehört zu den herausragenden Einrichtungen, die sich mit der Bewahrung und Erforschung deutscher Kulturgeschichte befassen. Zu ihren Beständen gehören das Goethe- und Schiller-Archiv, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, 21 Schlösser, Museen und Gedenkstätten sowie sechs Parkanlagen. Es ist der Stiftung bislang, bei aller Leistungsstärke im Einzelnen, noch nicht gelungen, ein Gesamtkonzept mit eindeutigen Schwerpunkten zu entwickeln, das die Forschungs-, Bildungs-, Sammlungs- und Öffentlichkeitsarbeit in einen sinnvollen Zusammenhang bringt und zugleich mit der vorhandenen Baukonzeption verknüpft. Um den Standort Weimar in seiner gesamten Bedeutung für die deutsche Geschichte zu erfassen und ihn damit auch einem jüngeren Publikum nahe zu bringen, muss ein solches Gesamtkonzept den Bogen von der Weimarer Klassik bis in die Gegenwart schlagen.

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) erbringt wertvolle Forschungs- sowie Infrastrukturleistungen für die Wissenschaft und erfüllt seinen kulturellen Auftrag in vorbildlicher Weise. Es wird als eine herausragende Einrichtung mit internationaler Ausstrahlung gewürdigt, deren innovative Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung der Geisteswissenschaften beitragen. Die Dauer- und Sonderausstellungen im Schiller-Nationalmuseum und im Literaturmuseum der Moderne setzen Maßstäbe für die Ausstellung von Literatur und dienen international als Vorbild. Besonders herausgestellt werden zudem die ausgeprägte Nutzerorientierung und Effizienz der Serviceleistungen von Archiv, Bibliothek und Entwicklungsabteilung des DLA.

Die Klassik Stiftung Weimar, das Deutsche Literaturarchiv Marbach sowie auch die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel sind zentrale Orte für die Bewahrung, Pflege, Erschließung und Erforschung der deutschen literarischen und intellektuellen Tradition seit dem ausgehenden Mittelalter. Der Wissenschaftsrat empfiehlt deren Zuwendungsgebern, gemeinsam mit den Einrichtungen zu prüfen, ob diese in einem Verbund zusammengeführt werden können. Der Verbund soll die Zusammenarbeit der drei Forschungsarchive und -bibliotheken festigen, ihre Stellung als bedeutende Forschungs- und Forschungsinfrastruktureinrichtungen für die internationalen Geisteswissenschaften unterstreichen und ihre internationale Sichtbarkeit weiter verbessern.

Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) ist eine deutschlandweit einmalige und international sichtbare epidemiologische Forschungseinrichtung. Seine Forschungsthemen, vor allem im Rahmen der Pharmakoepidemiologie und der Adipositasforschung, sind für die Gesundheitswissenschaften wie für die Gesundheitspolitik und -praxis von hoher Relevanz. Da seine Aufgaben und Leistungen überregional bedeutsam und von gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse sind, empfiehlt der Wissenschaftsrat, das Institut als außeruniversitäre Forschungseinrichtung in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern aufzunehmen.

Strukturelle und systematische Mängel sprechen aus Sicht des Wissenschaftsrates derzeit dagegen, das 1906 gegründete Chemotherapeutische Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus in die Leibniz-Gemeinschaft aufzunehmen. Das Institut, in dem biomedizinische Grundlagenforschung betrieben wird, überträgt Erkenntnisse der Molekular- und Zellbiologie in therapeutische Konzepte und Strategien zur Bekämpfung von Krebs und anderen schweren Krankheiten.

Der Wissenschaftsrat hat die Zeppelin University, Friedrichshafen in Erweiterung der Erstakkreditierung nunmehr als Hochschule, die einer Universität gleichzustellen ist, akkreditiert und eine Empfehlung für die Vergabe des Promotionsrechts ausgesprochen. Sie soll greifen nach Schaffung der benannten Voraussetzungen. Akkreditiert wurde auch die Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg (in Gründung).

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-ab-1980/
(Bitte Suchbegriff eingeben)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution415


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Wissenschaftsrat: Klassik Stiftung Weimar - Positive Entwicklung, aber noch viel zu tun

Die Klassik Stiftung Weimar gehört zu den herausragenden Einrichtungen, die sich mit der Bewahrung und Erforschung deutscher Kulturgeschichte befassen. Zu ihren Beständen gehören das Goethe- und Schiller-Archiv, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, 21 Schlösser, Museen und Gedenkstätten sowie sechs Parkanlagen.

Es ist der Stiftung bislang, bei aller Leistungsstärke im Einzelnen, noch nicht gelungen, ein Gesamtkonzept mit eindeutigen Schwerpunkten zu entwickeln, das die Forschungs-, Bildungs-, Sammlungs- und Öffentlichkeitsarbeit in einen sinnvollen Zusammenhang bringt und zugleich mit der vorhandenen Baukonzeption verknüpft. Um den Standort Weimar in seiner gesamten Bedeutung für die deutsche Geschichte zu erfassen und ihn damit auch einem jüngeren Publikum nahe zu bringen, muss ein solches Gesamtkonzept den Bogen von der Weimarer Klassik bis in die Gegenwart schlagen. Zu diesem Ergebnis gelangt der Wissenschaftsrat in seiner aktuellen Stellungnahme zur Klassik Stiftung Weimar. Für dringend erforderlich hält er überdies den Bau eines Museumsdepots und die Sanierung des Goethe- und Schiller-Archivs. Außerdem sollte sich die Stiftung im wissenschaftlichen Bereich stärker mit anderen Einrichtungen vernetzen und das Forschungsgebiet Bauforschung aufbauen.

"Aus wissenschaftlicher Sicht hat sich die Stiftung seit dem letzten Besuch des Wissenschaftsrates im Jahr 2004 deutlich positiv weiter entwickelt", erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt. Dies gelte insbesondere für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek und das Goethe- und Schiller-Archiv, die herausragende Forschungsleistungen erbringen. "Viele Schwierigkeiten der Klassik Stiftung Weimar hängen damit zusammen", so Marquardt weiter, "dass der Stiftung die notwendigen Mittel fehlen, um ihren umfangreichen Aufgaben angemessen nachkommen zu können." Die Lösung dieses Problems setzt aus Sicht des Wissenschaftsrates zunächst voraus, dass die Stiftung selbst eine effizientere Planung und Prioritätensetzung vornimmt. Zudem sind von Seiten der Zuwendungsgeber ausreichende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um damit die Museums- und Ausstellungskonzeptionen zu realisieren, das Zentrum für Klassikforschung auszustatten sowie das Weimarer Stadtschloss zu renovieren. Auch der Marketing- und der Erwerbungsetat sollten erhöht werden.

Eine raschere Überwindung der bestehenden strukturellen und systematischen Probleme der Stiftung erhofft sich der Wissenschaftsrat von der Einrichtung eines Verbundes. Er empfiehlt den Zuwendungsgebern zu prüfen, ob die Klassik Stiftung Weimar gemeinsam mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in einen Verbund zusammengeführt werden kann. Diese drei, national wie international bedeutenden Einrichtungen sind zentrale Orte für die Bewahrung, Pflege, Erschließung und Erforschung der deutschen literarischen und intellektuellen Tradition seit dem ausgehenden Mittelalter. Ihre Forschungsarchive und -bibliotheken könnten auf diese Weise ihre bereits bestehende Kooperation institutionell festigen, international noch sichtbarer werden und gemeinsam zu einer deutlichen Stärkung der Geisteswissenschaften beitragen. Die Einrichtungen des Verbundes sollten ihre rechtliche Eigenständigkeit behalten. Ihre Finanzierungsstrukturen und institutionellen Verfassungen sollten so gestaltet werden, dass eine verlässliche und angemessene Finanzausstattung und eine funktionsfähige Organisation jeweils sichergestellt sind. Der Wissenschaftsrat regt weiterhin an zu prüfen, ob die bundesseitige Zustimmung für diese drei Einrichtungen auf das Bundesministerium für Bildung und Forschung übertragen werden sollte.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1311.pdf
- Pressemitteilung
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1242-11.pdf
- Stellungnahme zur Klassik Stiftung Weimar


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DLA Marbach: Wissenschaftsrat empfiehlt Professionalisierung der Leitungsstruktur

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) erbringt wertvolle Forschungs- sowie Infrastrukturleistungen für die Wissenschaft und erfüllt seinen kulturellen Auftrag in vorbildlicher Weise. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftsrat in seiner am Freitag verabschiedeten Stellungnahme.

Er würdigt das DLA als eine herausragende Einrichtung mit internationaler Ausstrahlung, deren innovative Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung der Geisteswissenschaften beitragen. Die Dauer- und Sonderausstellungen im Schiller-Nationalmuseum und im Literaturmuseum der Moderne setzen Maßstäbe für die Ausstellung von Literatur und dienen international als Vorbild. Sehr beeindruckt zeigt sich der Wissenschaftsrat auch von der ausgeprägten Nutzerorientierung und Effizienz der Serviceleistungen von Archiv, Bibliothek und Entwicklungsabteilung des DLA.

"Die Deutsche Schillergesellschaft hat als Trägerverein mit ihren weitsichtigen Entscheidungen in der Vergangenheit wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung des DLA zu einer weit über die deutschen Grenzen hinaus renommierten Einrichtung geschaffen. Dies verdient großen Respekt", so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Wolfgang Marquardt. "Um eine positive Weiterentwicklung des DLA nicht zu gefährden, ist allerdings eine Professionalisierung der Leitungsstrukturen erforderlich." Der Wissenschaftsrat hatte bereits bei seiner letzten Begutachtung im Jahr 2007 kritisiert, dass die Leitung der Einrichtung bei dem ehrenamtlichen Präsidenten der Schillergesellschaft und einem ebenfalls überwiegend ehrenamtlich besetzten Vereinsgremium (Ausschuss) liegt, der hauptamtliche Direktor des DLA dagegen nicht über eigene Entscheidungskompetenzen verfügt. Ein zwischenzeitlich unternommener Versuch, die Satzung der Schillergesellschaft zu reformieren und den Direktor mit wichtigen Entscheidungsbefugnissen auszustatten, war im November 2009 am Votum der Mitgliederversammlung der Schillergesellschaft gescheitert. Der Wissenschaftsrat appelliert nun nochmals nachdrücklich an die Beteiligten, einer entsprechenden Änderung der Satzung zuzustimmen und regt an, den Prozess der Satzungsreform extern moderieren zu lassen.

Sollte die Satzungsreform dennoch erneut scheitern, empfiehlt er den wichtigsten Zuwendungsgebern, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, eine eigene Trägerorganisation für das DLA zu gründen und die Finanzmittel direkt an diese Organisation zu überweisen. "Dazu muss es allerdings nicht kommen", betont Marquardt. "Der Wissenschaftsrat ist überzeugt, dass sich die zwingend erforderliche Modernisierung der Leitungsorganisation innerhalb einer Vereinsstruktur verwirklichen lässt. Ohne die Bereitschaft der Vereinsmitglieder, auch für die Zukunft die besten Voraussetzungen für eine gute Weiterentwicklung des DLA zu schaffen und damit ihrer großen Mitverantwortung für die deutsche Wissenschaft und Kultur gerecht zu werden, kann dies jedoch nicht gelingen."

Unabhängig davon empfiehlt der Wissenschaftsrat den Zuwendungsgebern zu prüfen, ob das DLA gemeinsam mit der Klassik Stiftung Weimar und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in einem Verbund zusammengeführt werden kann. Diese drei Einrichtungen sind zentrale Orte für die Bewahrung, Pflege, Erschließung und Erforschung der deutschen literarischen und intellektuellen Tradition seit dem ausgehenden Mittelalter. Der Verbund soll die Zusammenarbeit der drei Forschungsarchive und -bibliotheken festigen, ihre Stellung als bedeutende Forschungs- und Forschungsinfrastruktureinrichtungen für die internationalen Geisteswissenschaften unterstreichen und ihre internationale Sichtbarkeit weiter verbessern. Die Einrichtungen des Verbundes sollen ihre rechtliche Eigenständigkeit behalten. Ihre Finanzierungsstrukturen und institutionellen Verfassungen sollen allerdings so gestaltet werden, dass eine verlässliche und angemessene Finanzausstattung und eine funktionsfähige Organisation jeweils sichergestellt sind. Der Wissenschaftsrat regt weiterhin an zu prüfen, ob die bundesseitige Zuständigkeit für die drei Einrichtungen auf das Bundesministerium für Bildung und Forschung übertragen werden sollte.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1411.pdf
- Pressemitteilung
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1243-11.pdf
- Stellungnahne zum Deutschen Literaturarchiv Marbach


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WR: Forschung des BIPS von überregionaler Bedeutung

Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) ist eine deutschlandweit einmalige und international sichtbare epidemiologische Forschungseinrichtung. Seine Forschungsthemen, vor allem im Rahmen der Pharmakoepidemiologie und der Adipositasforschung, sind für die Gesundheitswissenschaften wie für die Gesundheitspolitik und -praxis von hoher Relevanz.

Da seine Aufgaben und Leistungen überregional bedeutsam und von gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse sind, empfiehlt der Wissenschaftsrat, das Institut als außeruniversitäre Forschungseinrichtung in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern aufzunehmen.

Zu den Kernaufgaben des 1981 gegründeten BIPS gehört es, Ursachen für Gesundheitsstörungen der Bevölkerung zu erkennen und auf dieser Basis Konzepte zur Krankheitsvorbeugung zu entwickeln wie auch deren Wirksamkeit zu untersuchen. In seinen Abteilungen deckt das Institut den gesamten epidemiologischen Forschungszyklus ab. Im Bereich international vergleichender epidemiologischer Kohortenstudien ist das BIPS ein gefragter Kooperationspartner und genießt eine hohe Wertschätzung, die weit über den wissenschaftlichen Bereich hinausgeht. Auch die Praktikerinnen und Praktiker aus Gesundheitswesen, Industrie und Politik schätzen die erfolgreiche Verbindung von praxisorientierter Forschung mit qualitativ hochwertigen Transfer- und Serviceleistungen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Konsortialführerschaft des BIPS in der europaweiten IDEFICS-Studie zur Erforschung der Adipositas bei Kindern.

"Herausragende Forschungsinfrastrukturen kombiniert mit methodischer Expertise aus einer Hand und die Verbindung von Forschung mit Aufgaben des Praxistransfers machen das BIPS zu einer einmaligen Einrichtung im nationalen Kontext der Gesundheitswissenschaften", fasst der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt, die Stellungnahme des Wissenschaftsrates zusammen.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1511.pdf
- Pressemitteilung
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1245-11.pdf
- Stellungnahme zum Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS), Bremen


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WR: Keine Aufnahme des Chemotherapeutischen Forschungsinstituts GSH in die Leibniz-Gemeinschaft

Strukturelle und systematische Mängel sprechen aus Sicht des Wissenschaftsrates derzeit dagegen, das 1906 gegründete Chemotherapeutische Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus in die Leibniz-Gemeinschaft aufzunehmen. Das Institut, in dem bio-medizinische Grundlagenforschung betrieben wird, überträgt Erkenntnisse der Molekular- und Zellbiologie in therapeutische Konzepte und Strategien zur Bekämpfung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. Es war auf Wunsch des Landes Hessen evaluiert und geprüft worden.

"Das Georg-Speyer-Haus kann international beachtete Forschungsergebnisse vorweisen, unter anderem eine erfolgreiche gentherapeutische Behandlungsmethode für eine bestimmte Erbkrankheit", kommentiert der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt, das Ergebnis. "Dem Institut fehlen jedoch ein klares Forschungsprofil und eine stringente Zukunftsplanung, es hebt sich zu wenig von anderen, auf denselben Gebieten tätigen Forschungseinrichtungen ab. Vor allem aber konnte nicht überzeugend begründet werden, warum die heutige Forschung des Georg-Speyer-Hauses notwendig im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft durchgeführt werden sollte."

Auf die wichtige Forschung des Georg-Speyer-Hauses kann aus Sicht des Wissenschaftsrates auch künftig nicht verzichtet werden. Den Zuwendungsgebern wird daher empfohlen, die bisherige Finanzierung des Instituts fortzusetzen. Die gemeinnützige, rechtlich selbstständige Stiftung ist bislang vorwiegend aus Mitteln des Landes Hessen (Ministerium für Wissenschaft und Kunst) und des Bundes (Bundesministerium für Gesundheit) finanziert worden.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1611.pdf
- Pressemitteilung
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1244-11.pdf
- Stellungnahme zum Chemotherapeutischen Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus (GSH), Frankfurt am Main


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Wissenschaftsrat: Zwei Entscheidungen im Verfahren der institutionellen Akkreditierung

Auf seinen Frühjahrssitzungen hat der Wissenschaftsrat zwei Verfahren der Institutionellen Akkreditierung beraten. In beiden Fällen gelangte er zu einer positiven Akkreditierungsentscheidung. Zu den Ergebnissen im Einzelnen:

Die 2003 gegründete Zeppelin University, Friedrichshafen wurde im Januar 2009 durch den Wissenschaftsrat akkreditiert. Aufbauend auf dieser Institutionellen Akkreditierung hat sich die Zeppelin University nun als erste Hochschule einem kompakteren Verfahren unterzogen, in dem gezielt die Voraussetzungen für die Vergabe des Promotionsrechts an eine private Hochschule geprüft werden. Dieses Verfahren fokussiert auf die Leistungen einer Hochschule in den Bereichen Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

"Mit ihrer klaren Forschungsorientierung leistet die Zeppelin University einen begrüßenswerten Beitrag zur weiteren Differenzierung des privaten Hochschulsektors in Deutschland", so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt. Die bisherige sehr gute Entwicklung der Zeppelin University und die hohe Einsatzbereitschaft aller Beteiligten ließen eine stetige weitere Verbesserung der bereits jetzt überzeugenden Forschungsleistungen erwarten.

Der Wissenschaftsrat würdigt zudem, dass die Zeppelin University durch die Integration von forschungsorientierten Formaten in die grundständigen Studiengänge und die Durchführung von kooperativen Promotionsverfahren wichtige Grundsteine für ein eigenes Promotionsrecht gelegt hat. Die Empfehlung zur Vergabe des Promotionsrechts wird allerdings an die Voraussetzung eines weiteren personellen Ausbaus in allen Departments geknüpft.

Der Wissenschaftsrat spricht eine Empfehlung für die Vergabe des Promotionsrechts an die Zeppelin University nach Schaffung der Voraussetzungen aus. Ebenfalls vorbehaltlich der Schaffung der Voraussetzungen hat er die Zeppelin University in Erweiterung der Erstakkreditierung nunmehr als Hochschule, die einer Universität gleichzustellen ist, akkreditiert. Er hält eine Reakkreditierung, in der auch die Voraussetzungen für die Vergabe des Promotionsrechts einer erneuten Prüfung unterzogen werden, nach fünf Jahren für notwendig.

Die Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg i. Gr. legt Wert auf anspruchsvolle praxis- und forschungsorientierte Lehre. Sie geht aus der Zusammenlegung der Freien Hochschule für Grafik Design und Bildende Kunst Freiburg und dem International Music College der Jazz & Rock Schulen Freiburg hervor, deren enge regionale Vernetzung und erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen sie nutzen möchte. Dabei überzeugt die Hochschule in Gründung durch die Qualität der nationalen und internationalen Kooperationspartner. Das Hochschulkonzept sieht zudem eine Verbindung von Gestaltung und Musik in Lehre, k ünstlerisch-musikalischen Entwicklungsvorhaben und Forschung vor. Die beiden noch nicht programmakkreditierten Studiengänge "Integrierte Gestaltung" und "Rock/Pop und Jazz" vermögen in ihrer Anlage bereits weitgehend zu überzeugen. Demgegenüber muss im Studiengang "Bildende Kunst - Freie Malerei/Grafik" vor dessen Eröffnung die ausreichende künstlerische Breite noch sichergestellt werden. Der Wissenschaftsrat hat entsprechende Auflagen formuliert, die auch die Gestaltung des Berufungsverfahrens und die Ausstattung der Bibliothek betreffen.

Der Wissenschaftsrat hat die Hochschule institutionell akkreditiert. Er hält eine Reakkreditierung nach fünf Jahren für notwendig.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1711.pdf
- Pressemitteilung
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1261-11.pdf
- Stellungnahme zur Akkreditierung (Promotionsrecht) der Zeppelin University, Friedrichshafen
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1262-11.pdf
- Stellungnahme zur Akkreditierung der Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik Freiburg i. Gr.
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/1262-11.pdf

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution415


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftsrat, Dr. Christiane Kling-Mathey, 30.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2011