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INTERNATIONAL/015: Haiti - Vergewaltigungsepidemie in den Flüchtlingslagern (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 31. März 2011

Haiti: Vergewaltigungsepidemie in den Flüchtlingslagern

Von Cléo Fatoorehchi


New York, 31. März (IPS) - Rund 14 Monate sind seit dem verheerenden Erdbeben auf Haiti vergangen, doch die sexualisierte Gewalt in den mehr als 1.000 Flüchtlingscamps des karibischen Inselstaates nimmt kein Ende.

Bald eine Million Menschen harren in den provisorischen Lagern aus. "Mangelhafte Beleuchtung, fehlende Patrouillen und die Unverschließbarkeit der Unterkünfte setzen die Frauen und Mädchen einer schier unerträglichen Unsicherheit aus", berichtet Annie Gell vom 'Bureau des Avocats Internationaux' in Port-au-Prince, das Opferhilfe leistet.

Gell gibt der MINUSTAH, der UN-Stabilisierungsmission in Haiti, eine Teilschuld an den Übergriffen. "In der Regel halten sich die Blauhelme am Rande der Camps auf, anstatt dort Präsenz zu zeigen, wo das Leben der Frauen bedroht ist", kritisierte sie.

Eine in diesem Monat durchgeführte Untersuchung des Zentrums für Menschenrechte und globale Gerechtigkeit an der New Yorker Universität für Rechtswissenschaften ergab, das in 14 Prozent aller befragten Haushalte mindestens ein Mitglied seit dem Erdbeben sexuell belästigt und/oder vergewaltigt wurde.

Wie Marie Françoise Vital Metellus berichtet, die für eine Fraueneinheit der MINUSTAH tätig ist, hat die Mission Sonderpatrouillen eingerichtet, die in den Lagern Streife gehen und den Opfern sexualisierter Gewalt Hilfe leisten. Die Vielzahl der Lage und die Enge erschwerten den Einsatzkräften jedoch die Arbeit. (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. April 2011