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ORGANISATION/172: Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 15. bis 19. Juni (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 15. Juni 2009

Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 15. bis 19. Juni 2009

Zehn Jahre Verbraucherinsolvenz: Ein Weg aus den Schulden


Als Erfolgsmodell bezeichnet die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) das vor zehn Jahren eingeführte Verbraucherinsolvenzverfahren. Anlässlich des Jubiläums stellt der Zusammenschluss aus sieben in der Schuldnerberatung aktiven Organisationen seine jährliche Aktionswoche unter das Motto "Zehn Jahre Verbrauchinsolvenz - ein Weg aus den Schulden". Vom 15. bis 19. Juni informieren bundesweit Schuldnerberatungsstellen mit vielfältige Aktionen, wie überschuldete Menschen ihre finanziellen Schwierigkeiten lösen können.


Berlin, 15. Juni 2009. Etwa 6,9 Millionen Menschen in Deutschland sind überschuldet. Durch Entlassungen, Kurzarbeit und Niedriglöhne im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise ist damit zu rechnen, dass diese Zahl weiter ansteigt. Seit 1999 bietet das Verbraucherinsolvenzverfahren überschuldeten Privatpersonen die Chance auf einen wirtschaftlichen Neubeginn. Wenn alle anderen Möglichkeiten gescheitert sind, eröffnet es den Betroffenen einen Weg aus der Schuldenfalle. Circa 500.000 Menschen haben davon seither Gebrauch gemacht. Mit zusätzlichen Ressourcen bei der Schuldnerberatung und den Insolvenzgerichten könnten es sogar deutlich mehr sein. Dennoch zieht die AG SBV zum zehnjährigen Jubiläum eine positive Bilanz: Mit dem Verfahren wurde vom Gesetzgeber ein wichtiges Instrument für die Verbraucher geschaffen.

Im Verbraucherinsolvenzverfahren müssen die Schuldner ihr Vermögen und sechs Jahre lang das pfändbare Einkommen an einen vom Gericht bestellten Treuhänder abgeben. Die eingesammelten Beträge werden zunächst für die Verfahrenskosten verwendet und anschließend an die Gläubiger verteilt. Erfüllen die Schuldner die gesetzlich geregelten Verhaltenspflichten, erlangen sie nach sechs Jahren die Restschuldbefreiung. Die noch offenen Verbindlichkeiten werden ihnen erlassen.

Vor dem Verfahren müssen sich die Schuldner um eine außergerichtliche Einigung mit ihren Gläubigern bemühen. Hierbei benötigen sie professionelle und auf ihre individuelle Situation zugeschnittene Unterstützung. Kostenlose und qualifizierte Beratung bieten die Schuldnerberatungsstellen der Städte, Landkreise, Wohlfahrtsverbände und Verbraucherzentralen. Schuldnerberatung stabilisiert die überschuldeten Menschen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychisch und sozial und eröffnet ihnen neue Lebensperspektiven.

Weitere Informationen und Hintergrundmaterialien finden Sie unter:
www.aktionswoche-schuldnerberatung.de und www.agsbv.de.


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Der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände gehören an:
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (AWO)
Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. (BAG-SB)
Deutscher Caritasverband e.V. (DCV)
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV)
Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. (DW EKD)
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Juni 2009
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2009