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ORGANISATION/317: Bürgerschaftliches Engagement kein Ersatz für sozialstaatliche Leistungen (Caritas)




Caritas Pressemitteilung vom 16. Oktober 2014

Caritas-Delegiertenversammlung

Bürgerschaftliches Engagement kein Ersatz für sozialstaatliche Leistungen

Delegiertenversammlung diskutiert über demografischen Wandel, Ehrenamt und Tafeln

Berlin/Fulda, 16. Oktober 2014. "Bürgerschaftliches Engagement darf nicht auf seinen gesellschaftlichen Nutzen reduziert oder gar als Ersatz für notwendige sozialstaatliche Leistungen missverstanden werden", stellt Caritas-Präsident Peter Neher klar. Welche Voraussetzungen für bürgerschaftliches Engagement förderlich sind war eines der zentralen Themen der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes, die heute Mittag in Fulda zu Ende geht.

Dabei war die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements in einer älter werdenden Gesellschaft auch ein Beitrag in der Debatte zum demografischen Wandel. Der Deutsche Caritasverband startet 2015 die Initiative "Den demografischen Wandel gestalten", die sich mit grundlegenden Fragen der demografischen Entwicklung auseinandersetzen und Lösungsansätze entwickeln will.

Auch über die Bedeutung von Lebensmittelausgaben und Tafeln wurde diskutiert. Neher erinnerte an das Grundrecht, dass jeder hilfebedürftige Mensch Anspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum hat. Dazu gehöre ohne jeden Zweifel eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln. "Dass Lebensmittelausgaben und Tafeln eine Realität in unserem Land sind, macht deutlich, dass es Mängel in der Existenzsicherung gibt, die so nicht hingenommen werden dürfen", kritisiert Neher. Die Caritas trete entschieden für eine sozialstaatlich garantierte Existenzsicherung ein, in der die Versorgung mit Lebensmitteln durch die Regelsätze gesichert ist. Darüber hinaus sei es ein zentrales Anliegen der Caritas, Tafeln mit Beratungsdiensten zu vernetzen, um die Rechte der Nutzer zu stärken und die Selbsthilfekräfte zu stärken. Die Bereitschaft vieler Menschen, sich in diesem Bereich ehrenamtlich zu engagieren, sei "unbedingt zu würdigen", so Neher.

Vom 14. bis 16. Oktober haben rund 170 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet über zentrale sozial- und verbandspolitische Fragen diskutiert. Der Delegiertenversammlung gehören Vertreter der Diözesan- und Orts-Caritasverbände, aus Fachverbänden und Ordensgemeinschaften an.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 16. Oktober 2014
Deutscher Caritasverband e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2014