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ORGANISATION/333: Enzyklika des Papstes - Caritas fordert Taten im Kampf gegen den Klimawandel (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 18. Juni 2015

Caritas fordert Taten im Kampf gegen den Klimawandel


Präsident Neher: Enzyklika des Papstes ein unmissverständliches Zeichen - Staatschefs müssen konkrete Ergebnisse liefern Berlin/Freiburg, 18. Juni 2015. Der Deutsche Caritasverband fordert gemeinsam mit seinem Hilfswerk Caritas international ein beherzteres Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft gegen die Ursachen des Klimawandels. Die Veröffentlichung der Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus am heutigen Donnerstag sei ein unmissverständliches Zeichen an die Politik, endlich zu handeln, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, am Donnerstag.

"Die Enzyklika zeigt, dass die bisherigen Anstrengungen zur Bewahrung der Schöpfung längst nicht ausreichen. Die Zahl der Naturkatastrophen nimmt durch den Einfluss des Menschen weiter zu. Betroffen sind fast immer diejenigen, denen es ohnehin schon schlecht geht. Die Entscheidungsträger in der Weltpolitik müssen den Absichtserklärungen des jüngsten G7-Gipfels nun Taten folgen lassen und im Kampf gegen den Klimawandel konkrete Maßnahmen veranlassen. Dazu gehört auch ein deutlich stärkeres Engagement in der Katastrophenvorsorge."

Aber nicht nur die Politik ist durch die Enzyklika herausgefordert. So appelliert Papst Franziskus an alle Bewohner der Erde, das "gemeinsame Haus" besser zu schützen und wirbt für einen neuen Lebensstil. Es liege in der Hand des Verbrauchers, das Handeln in Politik und Wirtschaft zu verändern. "Die Worte des Papstes richten sich an jeden von uns. Wir alle sind gefordert, denn das Konsumverhalten und der Lebensstandard in den reichen Ländern wirken sich auf die Umwelt und die Lebensbedingungen in den armen Regionen aus", so Neher. "Für die Menschen in Deutschland kann das heißen, sich kritisch zu fragen, ob wir wirklich jedes Jahr ein neues Handy brauchen oder ein immer noch größeres Auto? Dies sind Fragen, mit denen wir uns beschäftigen müssen", macht Neher deutlich.

Auch der Deutsche Caritasverband setzt sich mit Fragen des Umweltschutzes auseinander. So unterstützt die Caritas in Deutschland beispielsweise das gezielte Sammeln aussortierter Mobiltelefone, die, wenn sie nicht mehr funktionsfähig sind, im Inland recycelt werden und somit nicht auf den Müllhalden in Afrika landen.

Caritas international engagiert sich neben der Nothilfe immer stärker in der Vorbeugung zukünftiger Naturkatastrophen. Das Hilfswerk unterstützt weltweit Menschen, sich an Klimaveränderungen anzupassen und besser vor Wetterextremen zu schützen. Durch Frühwarnsysteme, Dämme oder Wasserrückhaltebecken konnten bereits viele Menschen die Folgen von Dürren, Überschwemmungen und anderen Katastrophen überleben.

Papst Franziskus kritisiert in der Enzyklika, dass die jüngsten internationalen Gipfel zum Umweltschutz gescheitert seien. Durch mangelnden politischen Willen seien keine Übereinkünfte erreicht worden, die den Erwartungen entsprochen hätten. Der Klimawandel, der vor allem die Ärmsten der Armen trifft, sei ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Juni 2015
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
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Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
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Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2015

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