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MELDUNG/065: Menschen afrikanischer Herkunft fordern Millenniumsentwicklungsziel gegen Rassismus (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 23. August 2011

Minderheiten: Schwarze fordern Millenniumsziel zur Rassismusbekämpfung

Von Thelma Mejía


Tegucigalpa, 23. August (IPS) - Menschen afrikanischer Herkunft haben die Vereinten Nationen auf einer internationalen Konferenz in Honduras zur Einführung eines neuen Millenniumsentwicklungsziels (MDG) gegen Rassismus aufgerufen. Darüber hinaus forderten sie die Weltorganisation auf, bei der Erstellung ihres jährlichen Wohlstandsindikators, dem Index für menschliche Entwicklung, auch die ethnische Perspektive zu berücksichtigen.

Wie die rund 700 Konferenzteilnehmer am 21. August in La Ceiba im Norden des zentralamerikanischen Landes erklärten, verschärfen Rassismus und Diskriminierung die soziale Ungleichheit zwischen Schwarzen und anderen sozialen Gruppen und behindern somit die Umsetzung der MDGs.

Die UN-Ziele sehen vor, bis 2015 Armut und Hunger zu halbieren, allen Kindern den Grundschulbesuch zu ermöglichen und die Rolle der Frau zu stärken. Darüber hinaus soll die Kindersterblichkeit gesenkt, die Gesundheitsversorgung von Müttern verbessert, schwere Krankheiten wie HIV/Aids und Malaria ausgerottet und die ökologische Nachhaltigkeit gesichert werden. MDG 8 zielt auf den Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft zwischen den Ländern des Nordens und Südens.


Internationales Jahrzehnt und Entwicklungsfonds gefordert

Die Teilnehmer der Konferenz in La Ceiba mahnten ferner ein Internationales Jahrzehnt der Menschen afrikanischer Abstammung und die Einrichtung eines Entwicklungsfonds zur Ausmerzung der Armut in schwarzen und indigenen Gesellschaften an. Sie unterbreiteten ferner Vorschläge, wie sich die Abschlusserklärung und der Aktionsplan der Weltrassismuskonferenz von Durban vor zehn Jahren und internationale Anti-Rassismus-Abkommmen besser umsetzen lassen.

"Wir wollen keine leeren Versprechungen", betonte Céleo Álvarez Casildo, einer der Hauptorganisatoren der Konferenz vom 18. bis 21. August in Honduras und Leiter der honduranischen Organisation für ethnische Entwicklung auf Gemeindeebene (ODECO) und kündigte konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Forderungen an.

Die Stadt La Ceiba ist Heimat der Garifuna, Nachfahren afrikanischer Sklaven, die sich im 17. Jahrhundert nach Schiffsunglücken an Land retten konnten und sich mit den Mitgliedern der lokalen karibischen Völker vermischten. (Ende/IPS/kb/2011)


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http://www.un.org/en/events/iypad2011/
http://odecohn.blogspot.com/
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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 23. August 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2011