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AGRAR/1440: Landwirtschaft im Nebenerwerb hat hohen Stellenwert (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 23. September 2010

Landwirtschaft im Nebenerwerb hat hohen Stellenwert

Fachausschuss Nebenerwerbslandwirtschaft befasst sich mit DBV-Leitbildprozess


Die Landwirtschaft und ihr Umfeld verändern sich. Die Betriebe spezialisieren sich und steigern weiter ihre Produktivität. Der Staat zieht sich aus der Marktstützung zurück und die landwirtschaftlichen Unternehmen, ob im Haupt- oder Nebenerwerb, sind immer mehr den freien Kräften des Marktes ausgesetzt. Diese Entwicklungen hat der DBV-Fachausschuss "Nebenerwerbslandwirtschaft und Erwerbskombinationen" unter seinem Vorsitzenden und Präsidenten des BLHV, Werner Räpple, auf seiner Tagung am 17. September in Oberkirch/Schwarzwald zum Anlass genommen, auf den Leitbildprozess des Deutschen Bauernverbandes und seiner Landesbauernverbände näher einzugehen und die Frage zu beantworten, wie sich die Vielfalt der Erwerbsformen der deutschen Landwirtschaft in den Leitbildprozess integrieren lässt.

Unbestritten ist unter den Vertretern der Nebenerwerbslandwirtschaft der Landesbauernverbände die Notwendigkeit, diesen Leitbildprozess innerhalb des landwirtschaftlichen Berufsstandes engagiert zu führen. Die Nebenerwerbslandwirte in den Landesverbänden sind gefordert, sich in diesen Prozess einzubringen. Jedes gute Konzept kann nur von der Basis und damit auch von den mitwirkenden Nebenerwerbslandwirten ausgehen.

Auf einer Exkursion in den Schwarzwald konnten sich die Nebenerwerbsexperten der Landesbauernverbände zusammen mit den Mitgliedern des DBV-Fachausschusses "Agrarstruktur- und Regionalpolitik" unter Vorsitz von Präsident Klaus Fontaine einen Eindruck darüber verschaffen, welche hohe Bedeutung gerade die Nebenerwerbslandwirtschaft für die Offenhaltung der Landschaft, die Vitalität der Dörfer und den ländlichen Tourismus hat. Allerdings wurde auch klar, dass die Betriebe im Schwarzwald zum Teil mit extrem schwierigen Bewirtschaftungsverhältnissen zu kämpfen haben und Ausgleichsmaßnahmen von Bund, Ländern und auch Kreisen/Gemeinden nicht mehr ausreichend bemessen sind.

Wie im Schwarzwald so auch überall in Deutschland sichert der Nebenerwerb bäuerliches Eigentum durch kreative Nutzung. Nebenerwerbslandwirtschaft hat hohe Bedeutung sowohl für den Erhalt der Kulturlandschaft als auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft in den Dörfern. Nebenerwerbslandwirtschaft will und muss aber auch wirtschaftlich sein. Über 190.000 landwirtschaftliche Betriebe - das sind 55 Prozent der landwirtschaftlichen Einzelunternehmen in Deutschland - werden im Nebenerwerb bewirtschaftet. Mit einer durchschnittlichen Flächenausstattung von 14 Hektar werden rund 23 Prozent der von Einzelunternehmen bewirtschafteten landwirtschaftlich genutzten Fläche von Nebenerwerbsbetrieben bewirtschaftet.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. September 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2010