Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) - 29.08.2017
IAB-Arbeitsmarktbarometer: Vorerst kaum noch Rückgang der Arbeitslosigkeit
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im August zum dritten Mal in Folge gefallen. Gegenüber dem Vormonat gab der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,2 auf 103,6 Punkte nach. Die Arbeitslosigkeit wird in den kommenden Monaten kaum noch sinken.
Die Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit haben sich seit
dem Frühjahr abgeschwächt. Im August sank die Arbeitslosigkeitskomponente
des IAB-Arbeitsmarktbarometers gegenüber dem Vormonat um 0,3 auf 100,4
Punkte und liegt damit nur noch leicht im positiven Bereich. Dabei spielt
eine wichtige Rolle, dass viele Flüchtlinge in den kommenden Monaten ihre
Integrations- und Sprachkurse beenden und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung
stehen werden. "Angesichts der vielen Arbeitsmarkteintritte von
Flüchtlingen wird die Arbeitslosigkeit zunächst nicht mehr wesentlich
sinken. Danach kann der Trend aber weitergehen, der Arbeitsmarkt läuft
grundsätzlich sehr gut", sagt Enzo Weber, Leiter des
IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".
Dies zeige sich in den weiterhin exzellenten Perspektiven für die Beschäftigungsentwicklung: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers verliert gegenüber dem Vormonat nur geringfügig und bleibt mit 106,8 Punkten auf dem seit längerem außerordentlich hohen Niveau. "Die Arbeitsagenturen sehen einen konstant hohen Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften", so Weber. Im Hinblick auf Herausforderungen wie die Flüchtlingszuwanderung oder die problematischen Entwicklungen in der Automobilwirtschaft sei der Arbeitsmarkt sehr gut aufgestellt.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten "Arbeitslosigkeit" und "Beschäftigung" bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
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Quelle:
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Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB),
Wolfgang Braun, 29.08.2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2017
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