ICAN-Pressemitteilung vom 23.05.2018
Deutsche Bank will aus Atomwaffen-Geschäft aussteigen
Die Deutsche Bank will ihre Geschäftsbeziehungen zu Atomwaffen-Herstellern
beenden. Mit einer heute veröffentlichten "Richtlinie zu kontroversen
Waffen" reagiert sie auch auf Kritik der Internationalen Kampagne zur
Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), die im vergangenen Jahr den
Friedensnobelpreis erhielt. "Die neue Richtlinie ist ein bedeutender
Schritt in die richtige Richtung," sagt Martin Hinrichs, Vorstandsmitglied
von ICAN Deutschland. "Geschäfte mit Massenvernichtungswaffen sind durch
nichts zu rechtfertigen."
ICAN hatte in einer Studie zusammen mit der Friedensorganisation PAX
aufgedeckt, dass die Deutsche Bank mehrere Milliarden Euro in Hersteller
von Atomsprengköpfen und Atomraketen investiert hatte.
Mit der Richtlinie werden erstmals alle Transaktionen mit Firmen ausgeschlossen, die direkt an der Herstellung oder Instandhaltung von Atomwaffen beteiligt sind. Gleichzeitig lässt die Richtlinie weiterhin Raum für Ausnahmen in bestimmten Fällen. Aus Sicht von ICAN fehlt außerdem eine Liste mit Firmen, die ausgeschlossen werden.
"Jetzt müssen wir sehen, wie die Deutsche Bank ihre Richtlinie in der Praxis umsetzt," so Hinrichs. "Wenn den Worten auch Taten folgen, dann ist die neue Politik vorbildlich. Auch andere große Finanzinstitute wie die Commerzbank oder die Allianz müssen Geschäfte mit Atomwaffen-Herstellern nun klar ausschließen." Sie können so zur internationalen Ächtung von Atomwaffen beitragen. Die Uhr tickt, mahnen die Aktivisten: "Wenn wir das weltweite Wettrüsten nicht stoppen, dann werden wir erneut den Einsatz einer Atombombe erleben."
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Quelle:
ICAN Deutschland e.V.
Puschkinallee 5, 12435 Berlin
E-Mail: office@ican.berlin
Internet: http://www.icanw.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2018
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