Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

ENERGIE/1631: Politik für erneuerbare Energien mit Augenmaß und Sachverstand fortentwickeln (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 26. September 2012

Agrarministerkonferenz mit Mammutprogramm

DBV: Augenmaß und Sachverstand notwendig



Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat vor Beginn der Agrarministerkonferenz im baden-württembergischen Kloster Schöntal Bundesregierung und Bundesländer dazu aufgerufen, die Politik für erneuerbare Energien mit Augenmaß und Sachverstand fortzuentwickeln. Die Diskussionen über den Energiepflanzenanbau habe in den zurückliegenden Wochen den Eindruck vermitteln können, dass die Erzeugung von Biokraftstoffen und Biogas durch die deutsche Landwirtschaft zulasten der Lebensmittelversorgung und der Bodenfruchtbarkeit gehen würde. Dabei ist stets übersehen worden, dass noch vor wenigen Jahren mehr als 10 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland stillgelegt worden sei, betonte der DBV. Wenn heute auf diesen Flächen erneuerbare Energien angebaut werden, erwachse daraus nach Auffassung des DBV keinerlei Konkurrenz zur Lebensmittelherstellung. Erst recht dann nicht, wenn es erstens gelingt, auf den vorhandenen Flächen produktiver zu wirtschaften und zweitens den knappen Faktor Fläche besser zu schützen. Deshalb sei die Agrarministerkonferenz gefordert, ihr Engagement zum Flächenschutz zu verstärken und sich gegen die kontraproduktiven Vorschläge von EU-Agrarminister Ciolos zu stellen. Bauern aus Baden-Württemberg werden diese Forderungen in den Tagen der Agrarministerkonferenz vor Ort bekräftigen.

Über 50 Tagesordnungspunkte und damit nahezu alle aktuellen Themen der Agrarpolitik stehen bei der Agrarministerkonferenz an. Die Agrarminister von Bund und Ländern sind gefordert, nicht aus jedem Tagesordnungspunkt neue Bürokratie für die Landwirte entstehen zu lassen. Dies gelte insbesondere auch für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung. Allein die zahlreichen Forschungsvorhaben und Feldstudien zur Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren, mit denen sich die Agrarminister unter anderem beschäftigten, zeige aber auch, dass der Tierschutz und das Wohlbefinden der Tiere in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung sich in ständiger Verbesserung und Entwicklung befänden. Der DBV macht jedoch darauf aufmerksam, dass dies nur gemeinsam mit den Tierhaltern zu realisieren ist und diese zuvor die finanziellen Möglichkeiten für Investitionen am Markt erwirtschaften müssen. Dies sei besonders bei der Sauen- und Ferkelhaltung in den zurückliegenden Jahren aufgrund der völlig unzureichenden Preisentwicklung aber nicht geschehen. Auch die derzeitig hohen Futtermittelpreise belasteten die Tierhaltung in Deutschland, so dass besonders kleine und mittlere Betriebe immer stärker unter Druck geraten und an die Aufgabe dieser Betriebszweige denken. Dies könne nicht im Interesse der Politik liegen.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 26. September 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2012