Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/1049: ver.di zieht vorläufige positive Bilanz der Streiks bei Amazon (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. September 2014 - 15:07 Uhr

ver.di zieht vorläufige positive Bilanz der Streiks bei Amazon



Berlin, 24.09.2014 - Die Vereinte Dienstleistungswerkschaft (ver.di) zieht eine vorläufige positive Bilanz der Streiks beim Versandhändler Amazon. "Am heutigen Mittwoch hat sich die Zahl der Streikenden auf deutlich mehr als 2.000 Personen erhöht. Das ist ein gutes Zeichen. Die Beschäftigten bei Amazon verdienen unsere Anerkennung dafür, dass sie den Mut haben, gemeinsam für existenzsichernde Einkommen und würdige Arbeitsbedingungen durch einen Tarifvertrag zu streiken", sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und zuständig für den Handel.

Am heutigen Mittwoch hatten seit dem frühen Morgen zum ersten Mal auch die Beschäftigten des Standortes Werne (Nordrhein-Westfalen) die Arbeit niedergelegt. Damit fanden die Streiks zum ersten Mal bundesweit an fünf Versandzentren statt. Beschäftigte in Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern) und Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) hatten bereits seit Montagfrüh (22. September) gestreikt.

Die Arbeitskampfmaßnahmen werden mit dem Ende der Spätschicht am Mittwochabend an allen fünf Standorten vorläufig beendet. "So lang Amazon Tarifverhandlungen kategorisch verweigert, wird der Druck der Beschäftigten nicht nachlassen. Es kann jederzeit zu neuen Streiks kommen", sagte Stefanie Nutzenberger.

*

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. September 2014 - 5:01 Uhr

Streiks bei Amazon werden ausgeweitet: Erstmals ist Werne als fünfter Standort im Ausstand


Die Arbeitsniederlegungen beim Versandhändler Amazon weiten sich aus. Zum ersten Mal beteiligen sich seit dem frühen Mittwochmorgen (24. September) auch die Beschäftigten des Standortes Werne (Nordrhein-Westfalen) an den Streiks. Damit werden bis zum Ende der Spätschicht am Mittwochabend bundesweit fünf Versandzentren von Amazon bestreikt. Beschäftigte der Standorte Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern) und Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) haben bereits seit Montagfrüh (22. September) die Arbeit nieder gelegt.

"Der Druck auf Amazon nimmt zu. Immer mehr Beschäftigte verlangen, dass das Unternehmen seine Blockadehaltung aufgibt und ihr Recht auf einen Tarifvertrag respektiert, der ihnen existenzsichernde Einkommen und Arbeitsbedingungen garantiert, so dass sie nicht von der Willkür eines us-amerikanischen Versandhändlers abhängig sind. Amazons Behauptung, man sei ein fairer und verantwortungsbewusster Arbeitgeber, wird durch die Streiks der Beschäftigten bloß gestellt", sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und zuständig für den Handel.

Aus Rheinberg wird sich am Mittwoch eine große Delegation von Streikenden auf den Weg nach Werne machen, um die dortigen Kolleginnen und Kollegen bei ihrem Protest zu unterstützen.

Die Streiks beim Versandhändler Amazon haben im Mai 2013 begonnen. Das Unternehmen weigert sich, das in Deutschland gesetzlich verbriefte Recht der Beschäftigten auf Tarifverhandlungen durch eine Gewerkschaft anzuerkennen. Immer wieder haben Beschäftigte deswegen die Arbeit nieder gelegt. An den einzelnen Standorten kommt es darüber hinaus betriebsintern und jenseits einer größeren Öffentlichkeit regelmäßig zu Protesten gegen den mangelhaften Gesundheitsschutz und die außerordentlich hohe Krankenquote, Arbeitshetze, sogenannte Feedback-Gespräch, mit denen Beschäftigte unter Druck gesetzt werden, unzureichende Pausenregelungen oder die hohe Anzahl an Befristungen.

*

Quelle:
Presseinformation vom 24.09.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2014