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GEWERKSCHAFT/1095: Druck auf Amazon nimmt zu - sechster Standort erfolgreich im Streik (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. Dezember 2014

Druck auf Amazon nimmt zu - sechster Standort erfolgreich im Streik



Berlin, 16.12.2014 - Seit dem frühen Morgen ist der US-amerikanische Versandhändler Amazon mit Streiks an sechs von insgesamt acht Standorten in Deutschland konfrontiert. Über 2.500 Beschäftigte legten die Arbeit in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und zum ersten Mal auch in Koblenz nieder.

"Immer mehr Beschäftigte fordern mehr als deutlich ihr Recht auf einen Tarifvertrag ein. Auch von Beschäftigten, die aufgrund ihrer Befristungen aus Angst nicht streiken, gibt es dafür viel Zuspruch. Amazon hält nur wegen seiner anti-gewerkschaftlichen Position an seiner Blockadehaltung fest und lässt die Kunden dafür bezahlen. Wir wissen, dass etliche Pakete liegen bleiben und Amazon nervös reagiert", sagte Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

An den einzelnen Streikstandorten tragen die Beschäftigten ihre Proteste in die Öffentlichkeit und erfahren Unterstützung. In Graben etwa demonstrierten die Streikenden am Dienstag in der Augsburger Innenstadt, in Leipzig sprach Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE, zu den Beschäftigten.

In Koblenz wird am Mittwoch, 17. Dezember, ein Aktionstag stattfinden, zu dem Beschäftigte aus Rheinberg, Werne und Bad Hersfeld mit Bussen anreisen. Zu den Streikenden werden unter anderem die rheinland-pfälzische Arbeitsministerin Sabine Bätzing Lichtenthäler (SPD), Oskar Lafontaine (DIE LINKE) sowie ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger sprechen.

In Leipzig wird am gleichen Tag praktische internationale Solidarität gelebt: Dort erhalten die Streikenden Besuch von einer Delegation polnischer Gewerkschafter der NSZZ Solidarnosc.

Die Beschäftigten fordern von Amazon einen Tarifvertrag, ein Zurückdrängen der hohen Anzahl befristeter Arbeitsverhältnisse und gesunde Arbeitsbedingungen. An einzelnen Standorten liegt die Krankenquote offiziell bei 20 oder sogar 25 Prozent.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.12.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Dezember 2014