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GEWERKSCHAFT/1100: ver.di und die Deutsche Bank vereinbaren Rationalisierungsschutztarifvertrag (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 19. Dezember 2014

ver.di und die Deutsche Bank vereinbaren Rationalisierungsschutztarifvertrag für Servicegesellschaften und Eckpunkte für den Manteltarifvertrag



Berlin, 19.12.2014 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Deutsche Bank haben am Donnerstag, dem 18. Dezember, in Bad Nauheim einen Tarifvertrag "Rationalisierungsschutz" für die rund 10.000 Beschäftigten der PBC Banking Services GmbH abgeschlossen. Der Tarifvertrag wurde in der dritten Verhandlungsrunde auf der Grundlage des entsprechenden Postbank-Tarifvertrages vereinbart. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen bis zum 30. Juni 2017 ausgeschlossen.

"Es hat unseren Verhandlungen Rückenwind gegeben, dass die Beschäftigten an vielen Standorten deutlich gemacht haben, dass sie bereit sind, die Forderung nach einem Ausschluss von Kündigungen zu unterstützen. Durch die ausgehandelte langfristige Vereinbarung besteht für alle Beschäftigten jetzt Sicherheit im Wandel", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister. Auch die Vereinbarungen für einen gemeinsamen Manteltarifvertrag seien außerordentlich positiv und richtungsweisend für zahlreiche, bislang nicht tarifgebundene Serviceunternehmen im Finanzdienstleistungsbereich.

Hierzu wurden Eckpunkte zu den anstehenden Tarifverträgen in der Plattform verabredet, die in einem Tarifvertrag detailliert festgeschrieben werden sollen. Vereinbart wurde dabei ein Urlaubsanspruch von 30 Tagen, ohne Einschränkung der Betriebszugehörigkeit. Desweiteren wurde die Wochenarbeitszeit auf 39 Stunden festgeschrieben, der für einige Gesellschaften festgesetzte Arbeitszeitkorridor, durch den Arbeitszeiten zwischen 36 und 42 Stunden vereinbart werden konnten, entfällt. Beschäftigte, die bislang 38,5 Stunden gearbeitet haben, können diese Arbeitszeit als Besitzstandregelung beibehalten oder eine Ausweitung auf 39 Stunden mit entsprechendem Lohnausgleich in Anspruch nehmen. Der 24. und der 31. Dezember werden dienstfrei, die bisher notwendige Einbringung eines halben Urlaubstages entfällt zukünftig.

Auf dieser Basis wurde verabredet, dass für die gesamte Plattform ein gemeinsamer Manteltarifvertrag abgeschlossen wird, ebenso wird es entsprechend der Struktur des Entgelt-Tarifvertrages Postbank einen gemeinsamen Eingruppierungstarifvertrag geben. Hierzu wurden bereits Nachtzuschläge, Zuschläge für Arbeit an gesetzlichen Feiertagen und Krankengeldzuschüsse vereinbart.

Die Umsetzung der Eckpunkte in konkrete Tarifverträge, wie zum Beispiel die Vereinbarung von Tätigkeitsmerkmalen und deren Zuordnung zu Tarifgruppen, soll in Verhandlungen bis Ende April 2015 zum Abschluss gebracht werden.

In der PBC Banking Services sind die Servicegesellschaften aus der Deutschen Bank und der Postbank zusammengefasst. Im Einzelnen geht es um folgende Gesellschaften: BCB AG, PBC Service GmbH, PB Service GmbH, KEBA GmbH, Deutsche Postbank Direkt GmbH, Telefonservice Gesellschaft Deutsche Bank mbH, DB Kreditservice GmbH, die BHW Kreditservice GmbH sowie VÖB-ZVD Processing GmbH. In diesen Gesellschaften konzentriert der Deutsche-Bank-Konzern die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die Kontoführung, die Kreditsachbearbeitung und das Telefonbanking.

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Quelle:
Presseinformation vom 19.12.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Dezember 2014


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