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GEWERKSCHAFT/1117: Postbankfilialen blieben bundesweit geschlossen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. Februar 2015

Postbankfilialen blieben bundesweit geschlossen - Zukünftige Aktionen bis hin zu Warnstreiks nicht ausgeschlossen


Berlin, 24.02.2015 - Fast alle Postbankfilialen im gesamten Bundesgebiet blieben am heutigen Dienstag, dem 24. Februar 2015, aufgrund von Betriebsversammlungen geschlossen. Außerdem gab es zahlreiche Aktionen und Kundgebungen, zu denen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unter anderem in Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe, Stuttgart, Fürth und Alsfeld aufgerufen hatte. Hintergrund ist die Tarifrunde für die rund 9.500 Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG, die am 17. Februar ohne Ergebnis blieb. ver.di lehnte ein Angebot der Arbeitgeber als völlig unzureichend ab. Die Beschäftigten wurden in den bundesweiten Betriebsversammlungen über die Tarifrunde und die Haltung der Arbeitgeber informiert. Sie brachten in den Versammlungen deutlich zum Ausdruck, dass sie von den Arbeitgebern in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot zum Kündigungsschutz und ein erheblich höheres Gehaltsangebot erwarten.

"Die Beschäftigten sind sehr enttäuscht und verärgert, dass ihre Sorgen und Ängste sowie ihre Forderungen von den Arbeitgebern anscheinend nicht ernst genommen werden", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. "Dass es keine Bereitschaft zur Fortführung des tarifvertraglichen Kündigungsschutzes gab, ist für die Postbankfilialbeschäftigten nicht nachvollziehbar. Hier geht es schließlich um ihre Zukunft."

Insbesondere vor dem Hintergrund fortwährender Verkaufsgerüchte, die von der Eigentümerin Deutsche Bank nicht dementiert werden, sei diese Haltung unverständlich und führe zu großer Unruhe bei den Beschäftigten. Ohne Kündigungsschutz werde es keinen Tarifabschluss mit ver.di geben, so Meister. Das von den Arbeitgebern vorgelegte Gehaltsangebot belaufe sich auf eine Erhöhung von 1,6 Prozent ab 1. März 2015 sowie weitere 1,6 Prozent ab 1. März 2016 bei einer Laufzeit von 26 Monaten und sei somit unzureichend. Weitere Aktionen bis hin zu Warnstreiks schloss der Gewerkschafter nicht aus.

ver.di fordert fünf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2020, eine Angleichung der Ausbildungsvergütung auf das Postbankniveau und die Weiterführung der Postbankzulage.

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 4. März 2015 in Hamburg statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 24.02.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Februar 2015

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