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GEWERKSCHAFT/1210: Tarifkonflikt Deutsche Post AG - 17.500 Beschäftigte im Arbeitskampf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. Juni 2015

Tarifkonflikt Deutsche Post AG: 17.500 Beschäftigte im Arbeitskampf


Berlin, 12.06.2015 - In der Tarifauseinandersetzung um Einkommensbedingungen und Arbeitszeit bei der Deutschen Post AG hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am heutigen Freitag (12. Juni 2015) weitere 1.500 Zusteller in den Streik gerufen. Damit befinden sich nunmehr 17.500 Tarifkräfte der Deutschen Post AG im unbefristeten Arbeitskampf. Bereits seit Montag werden die 83 Briefverteilzentren bestreikt. Zudem werden schrittweise die Zustellerinnen und Zusteller in den Arbeitskampf gerufen mit einem Schwerpunkt in der Paket- und der Verbundzustellung, also der gemeinsamen Zustellung von Briefen und Paketen.

Ziel des unbefristeten Arbeitskampfes sei es, Bewegung in den nach sechs Verhandlungsrunden festgefahrenen Tarifkonflikt zu bringen. Dazu stellt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis fest: "Die Deutsche Post AG steckt mehr Energie in das Vertuschen der Streikfolgen als in die Lösung des Konfliktes."

ver.di hatte in der vergangenen Woche mit einem umfassenden Angebot versucht, die Post von einer einvernehmlichen Lösung zu überzeugen und vom Konfliktkurs gegen die Beschäftigten abzubringen. Das Gesamtpaket sah unter anderem eine Rückführung der von der Deutschen Post AG für die Zustellung gegründeten 49 Regionalgesellschaften (DHL Delivery GmbHs) in den Haustarifvertrag der Deutschen Post AG vor, eine Verlängerung der Schutzregelungen zu Kündigungen und Fremdvergabe, den Verzicht auf eine lineare Einkommenserhöhung in diesem Jahr und eine strukturelle Veränderung der bestehenden Entgelttabelle für alle neu eingestellten Beschäftigten, wonach diese künftig nicht mehr nach zwei, sondern erst nach drei Jahren in die jeweils nächsthöhere Erfahrungsstufe aufsteigen würden. Die Deutsche Post AG hatte dieses Angebot nicht angenommen. Für diesen Fall hatte die zuständige ver.di-Konzerntarifkommission das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

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Quelle:
Presseinformation vom 12.06.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2015

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