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GEWERKSCHAFT/1345: Streiks bei Amazon zum Weltgesundheitstag (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 7. April 2016

Streiks bei Amazon zum Weltgesundheitstag (7. April 2016) - Tarifverträge schaffen mehr gute und gesunde Arbeit


Berlin, 07.04.2016 - Aus Anlass des heutigen Weltgesundheitstags legen Beschäftigte an sechs Amazon-Standorten (Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Graben, Koblenz) die Arbeit nieder. Sie streiken für dringend notwendige Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen, die sie durch einen Tarifvertrag garantiert sehen wollen.

"Amazon nimmt wenig Rücksicht auf die Gesundheit seiner Beschäftigten. Hoher Druck, immer mehr in kürzerer Zeit zu schaffen, permanente Leis-tungskontrollen und Überwachung, eine schlechte Führungskultur, unzu-reichende Erholungszeiten und fehlende Hilfsmittel sind schlechte Arbeits-bedingungen, die häufig bei Amazon zu finden sind. Gesunde Arbeit ist ein Menschenrecht und Tarifverträge sind ein entscheidendes Mittel, um gesunde und gute Arbeitsbedingungen zu garantieren. Die Beschäftigten streiken, weil sie nicht mehr der Willkür eines Arbeitgebers ausgesetzt sein wollen, der auf Kosten ihrer Gesundheit seine Geschäfte betreibt", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Viele Beschäftigte beklagen, dass sie die Arbeit bei Amazon krank macht. Die tatsächlichen Probleme geht das Unternehmen entgegen aller wohlklingenden Verlautbarungen bisher nicht an. Beschäftigte berichten stattdessen immer wieder, dass Hinweise für konkrete Lösungen ignoriert oder länger erkrankte Beschäftigte in sogenannten BEM-Gesprächen (Betriebliches Eingliederungsmanagement) unter Druck gesetzt werden, um sie letztlich los zu werden.

An allen Streikstandorten werden Beschäftigte am 7. April ihre konkreten Probleme und Forderungen anhand einer betriebsöffentlichen Umfrage per Wandzeitung bewerten und diskutieren. Auch am Standort Pforzheim wird ver.di am heutigen Tag in Aktionen den Beschäftigten dazu Gelegenheit bieten.

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Quelle:
Presseinformation vom 07.04.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2016

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