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GEWERKSCHAFT/1452: Forderungen für die Tarifrunde Postbank beschlossen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. Februar 2017

Forderungen für die Tarifrunde Postbank beschlossen


Die Tarifkommissionen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die Postbank Filialvertrieb AG und die Postbank haben in Hannover ihre Forderungen für die Tarifrunde 2017 beschlossen.

Die Forderungen beinhalten die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2022 sowie eine Gehaltserhöhung um 5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine deutliche Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Desweiteren fordert ver.di den Abschluss eines Zukunftstarifvertrages. Mit diesem Tarifvertrag will ver.di die Veränderungen der Arbeitsbedingungen insbesondere durch die Digitalisierung mit gestalten. Neben Arbeitsbedingungen zum altersgerechten Arbeiten ohne Überlastung, soll der Tarifvertrag auch Regelungen zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben enthalten. Dies bietet jungen Menschen, insbesondere den Auszubildenden, die Möglichkeit einer verbindlich festgelegten Übernahme bei der Postbank. In diesen neuen Tarifvertrag sollen auch Weiterbildungsansprüche und Regelungen zur arbeitnehmerorientierten Arbeitszeitgestaltung aufgenommen werden.

Verhandelt wird für rund 18.000 Beschäftigte bei der Postbank, Postbank Filialvertrieb sowie der BHW Gruppe und weiterer Tochterunternehmen (Betriebscenter für Banken, PB Service, PB Direkt, BHW KSG, PB Firmenkunden AG).

"Spekulationen und Gerüchte um die Zukunft der Postbank verunsichern die Beschäftigten erheblich. Selbst nach Monaten der Unsicherheit wissen sie noch nicht, ob es zu einem Verkauf, einem Börsengang oder einer Reintegration in die Deutsche Bank kommen wird" kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. "Deshalb wollen wir Klarheit über die Sicherheit der Arbeitsplätze schaffen und fordern die Verlängerung des Kündigungsschutzes." Die Unsicherheit für die Beschäftigten lähme auch das Unternehmen, so der Gewerkschafter. Das wirke sich keinesfalls positiv auf das Geschäft aus. Dazu komme, dass der Personalabbau seine Grenzen erreicht, wenn nicht sogar überschritten habe.

"Neben der Verlängerung des Kündigungsschutzes muss es außerdem eine angemessene Gehaltserhöhung geben", betont Meister. "Die Beschäftigen, egal in welchem Bereich, leisten hervorragende Arbeit. Bei immer höherer Arbeitsverdichtung müssen sie zusätzliche Anforderungen schultern. Sie sind es, die den Gewinn der Postbank erwirtschaften." Das müsse entsprechend honoriert werden.

"Besonders wichtig ist es, die Beschäftigten in die sich zunehmend digitalisierte Bankenwelt der Zukunft mitzunehmen und den sich rasch verändernden Arbeitsbedingungen in einem Zukunftstarifvertrag Rechnung zu tragen", so Meister. Deren tarifvertragliche Regelung sei ein Gebot der gemeinsamen Verantwortung für die Beschäftigten und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen der Postbank.

Die Tarifverhandlungen beginnen am 6. April 2017, voraussichtlich in Bonn.

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Quelle:
Presseinformation vom 08.02.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2017

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