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GEWERKSCHAFT/1555: Air Berlin, Erwerber, Bund und Länder müssen sich an Transfergesellschaft beteiligen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. Oktober 2017

Air Berlin, Erwerber, Bund und Länder müssen sich an Transfergesellschaft beteiligen


Berlin, 23.10.2017 - "Wir fordern alle Beteiligten auf, einer Transfergesellschaft für die Air Berliner zuzustimmen und sich finanziell an ihr zu beteiligen", betont Christine Behle, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Hintergrund sind die heute stattfindenden Verhandlungen mehrerer Bundesländer über eine Auffanggesellschaft.

ver.di hatte bereits am 20. September 2017 die Bildung einer Transfergesellschaft gefordert und seitdem immer wieder darauf hingewiesen, dass es nur so gelingen könne, die Beschäftigten, die nicht bei den neuen Erwerben unterkommen würden, in gute Arbeitsplätze zu vermitteln. "Jetzt wird die Zeit immer knapper, der Druck immer größer", so Behle. "Die Beschäftigten, die das Unternehmen Air Berlin so viele Jahre getragen haben, verdienen es, dass für sie eine soziale Verantwortung übernommen wird."

Behle sieht sowohl die Erwerber und Air Berlin als auch den Bund und die Länder Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin, an denen Air Berlin größere Standorte habe, in der Verantwortung für die Beschäftigten. Sie begrüßt, dass Berlin eine Unterstützung zugesagt habe. Berlin könne dieses jedoch nicht alleine stemmen und benötige deshalb die Zusagen aus Nordrhein-Westfalen und Bayern ebenso wie aus dem Bund.

Die Gewerkschafterin kritisiert, dass sich die Lufthansa als bisher einziger bekannter Erwerber aus der Verantwortung ziehen würde. "Die Lufthansa macht enorme Schnäppchen mit Flugzeugen und Slots, aber für die Beschäftigten hat sie kein Geld übrig." Die Lufthansa wolle lediglich die Beschäftigten aus den nicht insolventen Firmen Niki und Walter übernehmen. Gemeinsam mit anderen Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt sollten sich Air Berliner auf rund 1.500 Stellen bei Eurowings bewerben. Behle forderte Lufthansa auf, sich der Verantwortung zu stellen und an der Transfergesellschaft zu beteiligen.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.10.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Oktober 2017

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