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GEWERKSCHAFT/1637: Ein offenes Innovationsklima und Gute Arbeit gehören zusammen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 5. April 2018

ver.di: Ein offenes Innovationsklima und Gute Arbeit gehören zusammen


Berlin - Kunden, Patienten, Bürger und Beschäftigte in das Innovationsgeschehen einzubeziehen, wird für Betriebe und Behörden immer wichtiger. Dem steht jedoch eine gestiegene Arbeitsbelastung der Beschäftigten entgegen, und Zeitdruck ist das Innovationshemmnis Nummer 1. Das sind die zentralen Befund des "Innovationsbarometers 2017" der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), das am Donnerstag (5. April) in Berlin veröffentlicht wurde. "Die Eindämmung von Arbeitsstress ist die zentrale Herausforderung für ein erfolgreiches Innovationsgeschehen", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder. "Ein offenes Innovationsklima und Gute Arbeit gehören zusammen. Innovation muss sich dem sozialen Fortschritt verpflichten."

Das ver.di-Innovationsbarometer erscheint alle zwei Jahre und gibt Auskunft über die Innovationsfähigkeit im Dienstleistungssektor. Es basiert auf Umfragen unter ver.di-Arbeitnehmervertreter/innen in Aufsichtsräten, Betriebs- und Personalräten.

Insgesamt werden die Beschäftigten im Dienstleistungssektor wenig ermutigt, sich in den Innovationsprozess einzubringen, wie mit dem Innovationsbarometer 2017 festgestellt werden kann. So meinen lediglich 30 Prozent der befragten Arbeitnehmervertreter/innen, dass das mittlere Management Beschäftigte ermutige, sich am Innovationsprozess zu beteiligen. Etwas höher liegt dieser Anteil bei den Unternehmensleitungen (37 Prozent), die offenbar die Partizipation der Beschäftigten eher fördern möchten.

Ein Schwerpunktthema der Befragung war die Evaluation des Konzeptes der Offenen Innovation (Open Innovation), mit dem sich mehr Menschen an Innovationsprozessen beteiligen sollen. Offene Innovation bedeutet daher mehr Interaktion, und zwar mit Kunden, Beratern, Zulieferern und Beschäftigten. Mehr Interaktion bedeutet aber auch mehr Mühe, wie die befragten Betriebs-, Personal- und Aufsichtsratsmitglieder bestätigen. Demnach sagen 90 Prozent der Befragten, dass die verstärkte Interaktion mit Kunden zu einer Zunahme der Arbeitsintensität für die Beschäftigten führt. Zudem erhöhen sich die allgemeine Belastung der Beschäftigten sowie die Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen, wie 88 Prozent der Befragten bestätigen.

Das "Innovationsbarometer 2017" basiert auf den Angaben von rund 800 ver.di-Arbeitnehmervertreter/innen in Aufsichtsräten, Betriebs- und Personalräten. Die Umfrage wurde im November und Dezember 2017 durchgeführt.


Das "Innovationsbarometer 2017" kann heruntergeladen werden unter:
https://innovation-gute-arbeit.verdi.de/innovation/innovationsbarometer/innovationsbarometer-2017

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Quelle:
Presseinformation vom 05.04.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. April 2018

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