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GEWERKSCHAFT/192: Schmoldt - "Deutschland braucht Industrie, nicht Dienstleister" (idw)


Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. - 06.10.2009

Hubertus Schmoldt in den Nachrichten aus der Chemie:
"Deutschland braucht Industrie, nicht Dienstleister"


Die Zukunft des Standorts Deutschland liege in der Industrie, meint Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). "Die Realwirtschaft bleibt der wirtschaftliche Kern." In der Oktoberausgabe der "Nachrichten aus der Chemie" spricht er über Vor- und Nachteile des Standorts Deutschland, über das Scheitern des Gesetzes zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid und warum Gewerkschaftsarbeit auf europäischer Ebene ganz anders funktioniert als in Deutschland.

Auch wenn die Lohnkosten höher sind - der Standort Deutschland lohne sich, meint Hubertus Schmoldt: Produzierende Unternehmen und Abnehmer sind örtlich dicht beieinander, und aus dieser Nähe entwickeln sich Know-how und Erfindungen. Damit ist Deutschland für den Industriesektor bestens aufgestellt. Eher kritisch sieht Schmoldt die Versuche, Deutschland zu einem reinen Dienstleistungsanbieter zu wandeln, denn "am Beispiel England kann man doch belegen, was es für ein Fehler war, sich der industriellen Bereiche zu entledigen."

Schmoldt bemängelt die Tradition in Deutschland "mögliche und unmögliche Risiken sehr ausführlich zu beschreiben". Dabei werden die Chancen weniger gesehen. Als Beispiele führt der Vorsitzende der IG BCE die rote und grüne Gentechnik an. Für das Scheitern des Gesetzes zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid hat Schmoldt "kein Verständnis": Mit Kohle als weltweit größter Energieressource hätte Deutschland bei der Entwicklung dieser Technik Pionierarbeit leisten können.

Weitere Themen im Gespräch mit Hubertus Schmoldt: Wie sich in anderen europäischen Ländern mehrere Gewerkschaften pro Branche zu einigen versuchen, was das Bachelor-/Masterstudium noch besser machen könnte und warum die IG BCE auf das konfliktfreie Konsensprinzip setzt. Weiteres ist im Oktoberheft der Nachrichten aus der Chemie nachzulesen. Eine PDF-Datei mit dem ausführlichen Interview finden Sie auf den Internetseiten der Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten aus der Chemie" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.

Weitere Informationen unter:
http://www.gdch.de/nachrichten "Nachrichten aus der Chemie"
http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch/down/unvbei.htm
Das ausführliche Interview der "Nachrichten aus der Chemie" mit Hubertus Schmoldt

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution122


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., Dr. Ernst Guggolz, 06.10.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2009