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GEWERKSCHAFT/374: ver.di lehnt Bewaffnung auf Handelsschiffen ab (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 25. Januar 2011

ver.di lehnt Bewaffnung von Seeleuten und Sicherheitsdiensten auf Handelsschiffen ab


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt die Bewaffnung von Seeleuten oder Sicherheitsdiensten an Bord von Handelsschiffen zum Kampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika ab. Derartige Vorstellungen aus dem Verband deutscher Reeder seien fragwürdig. Sie würden weder zur Bekämpfung der Ursachen von Piraterie noch zur Sicherheit der Seeleute beitragen. "Eine Bewaffnung würde sogar die Gefahr einer Gewaltspirale erhöhen. Seeleute sind keine Ersatzsoldaten", betonte ver.di- Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott.

Ott bewertete positiv, dass der Maritime Koordinator des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, das Verteidigungsministerium sowie das Innenministerium davon abgerückt seien, Seeschiffe und Besatzungen bewaffnen zu wollen.

Präventive Maßnahmen wie Übungen für die Besatzungen gegenüber Piratenangriffen seien ebenso notwendig, wie Konvoi-Fahrten und ein ständiger Kontakt zu den Kräften der Marine durch die Reeder. Ott warnte in diesem Zusammenhang vor einer weiteren Ausgründung deutscher Schiffe in Billigflaggen.


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Quelle:
Presseinformation vom 25.01.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2011