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GEWERKSCHAFT/398: Beeindruckende Warnstreikbilanz bei der Telekom (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 4. März 2011

Beeindruckende Warnstreikbilanz bei der Telekom


Berlin, 04.03.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zieht eine positive Zwischenbilanz der Warnstreiks bei der Deutschen Telekom. Bis einschließlich Freitag hätten sich seit Beginn der Arbeitsniederlegungen insgesamt mehr als 65.000 Beschäftigte daran beteiligt: "Die Botschaft sollte allmählich auch bei der Telekom angekommen sein: Die Beschäftigten fordern ihren gerechten Anteil am Erfolg des Unternehmens und sind bereit, dafür zu kämpfen", sagte Verhandlungsführer und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder am Freitag. Wenn die Telekom das Signal ihrer Mitarbeiter ernst nehme, dann müsse in der kommenden Woche ein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch liegen. "Alles andere müssten die Beschäftigten als Provokation verstehen", erklärte Schröder.

Wenn der Konzernarbeitsdirektor Thomas Sattelberger ver.di nun über die Medien auffordere, die Blockadehaltung aufzugeben, sei dies ja wohl ein Karnevalsscherz. Den Verhandlungspartner am Verhandlungstisch zu provozieren, um dann über die Medien an die Vernunft von ver.di zu appellieren, sei schon mehr als merkwürdig. Die Menschen schafften ihre Arbeit kaum noch, hohe Krankenstände und schlechtere Servicequalität seien die Folge. In dieser Situation mit noch mehr Frühverrentung noch mehr Personal abzubauen und die Arbeitszeit verlängern zu wollen, zeige die Realitätsferne des Arbeitgeberhandelns. Dem Ganzen auch noch den Namen "Zukunftsbündnis" geben zu wollen, sei absurd, so Schröder weiter.

Am Freitag beteiligten sich bundesweit insgesamt 3.500 Telekom-Mitarbeiter an Arbeitsniederlegungen. Schwerpunkte der Tarifauseinandersetzung lagen in Bayern und Niedersachsen/Bremen. Warnstreiks fanden zudem in Berlin-Brandenburg und in Hessen statt. In den westlichen und südwestlichen Teilen Deutschlands wurde karnevalsbedingt auf Warnstreiks verzichtet.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am 8. und 9. März in Königswinter bei Bonn statt. ver.di fordert eine Anhebung der Gehälter um 6,5 Prozent, zur Stärkung der unteren Einkommen um mindestens 170 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Darüber hinaus sollen die Ausbildungsvergütungen um monatlich 70 bis 90 Euro angehoben werden. Beamtinnen und Beamte sollen einen Differenzausgleich zwischen der Tarifsteigerung und der Anhebung der Besoldung erhalten. Gleichzeitig fordert ver.di den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen für die Deutsche Telekom AG und die Telekom Deutschland GmbH.


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Quelle:
Presseinformation vom 04.03.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2011