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GEWERKSCHAFT/621: Telekom-Tarifrunde - Warnstreiks werden zum Wochenbeginn fortgesetzt (ver.di)


Telekom-Tarifrunde: Warnstreiks werden zum Wochenbeginn fortgesetzt



Berlin, 20.04.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird die Warnstreiks im Rahmen der laufenden Tarifrunde bei der Telekom zum Beginn der kommenden Woche fortsetzen. Am Montag sind bei der Telekom Deutschland GmbH und bei T-Systems bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Am Dienstag sollen sich bis zu 15.000 Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligen. Parallel dazu findet am Montag und Dienstag in Düsseldorf die vierte Runde der Tarifverhandlungen für die rund 50.000 Tarifangestellten der Telekom Deutschland GmbH statt.

Die Tarifverhandlungen in Düsseldorf werden am Dienstag von einer großen Protestkundgebung mit mehreren tausend Teilnehmern begleitet. Dort werden am Dienstagmittag der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider, ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder sowie Larry Cohen, Vorsitzender der US-Telekommunikationsgewerkschaft CWA, sprechen. Die Warnstreiks seien als ernstzunehmende Warnung zu verstehen. "Jetzt muss ein vernünftiges Angebot auf den Tisch", stellte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm klar.

Außerdem beginnt zum Wochenauftakt die Schlichtung für die rund 16.500 Tarifangestellten und Auszubildenden bei der DTAG (Deutschen Telekom AG). Dieses Verfahren unter der Moderation des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Henning Voscherau, wird in der kommenden Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit an verschiedenen Orten durchgeführt. Die Verhandlungen für die Telekom-Tochter T-Systems mit ihren etwa 18.500 Tarifangestellten sind auf den 2. Mai 2012‍ ‍verschoben worden.

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ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. April 2012

27.000 Beschäftigte beteiligen sich an Telekom-Warnstreiks - Verhandlungen über T-Systems werden verschoben

Berlin, 19.04.2012 - Rund 27.000 Beschäftigte haben sich seit Wochenbeginn bis zum Donnerstagnachmittag an den Arbeitsniederlegungen während der laufenden Tarifrunde bei der Deutschen Telekom beteiligt. "Die hohe Beteiligung zeigt, wie verärgert die Beschäftigten über das Verhaltendes Arbeitgebers sind", sagte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm am Donnerstag. Über weitere begleitende Arbeitskampfmaßnahmen am Freitagsowie in der kommenden Woche solle jeweils kurzfristig entschieden werden. Die Motivation für Warnstreiks sei in der Belegschaft sehr groß, betonte Wilhelm.

Die Warnstreiks hatten in den vergangenen Tagen an verschiedenen Standorten der Telekom Deutschland GmbH und von T-Systems stattgefunden. Die Beschäftigten der DTAG (Deutsche Telekom AG) waren wegen Anrufung der Schlichtung durch den Arbeitgeber von den Arbeitsniederlegungen ausgenommen.

Das Schlichtungsverfahren für die DTAG einschließlich der Auszubildenden wird am kommenden Montag beginnen. Als Schlichter konnte der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg, Henning Voscherau, gewonnen werden. Parallel dazu werden die Verhandlungen für die Tarifangestellten bei der Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicesparte am Montag und Dienstag in Düsseldorf in der vierten Runde fortgesetzt.

Die vierte Runde der Verhandlungen für T-Systems ist dagegen einvernehmlich auf den 2. Mai 2012 verschoben worden.

ver.di fordert für die insgesamt 85.000 Beschäftigten aller drei von den Tarifverhandlungen betroffenen Telekom-Sparten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine tabellenwirksame Mindestanhebung zur Stärkung der unteren Einkommensgruppen. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, zudem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden.

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Quelle:
Presseinformation vom 19.04. und 20.04.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. April 2012