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GEWERKSCHAFT/734: Große Sorge um die Zukunft des Druckzentrums Neu-Isenburg (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 10. Januar 2013

Große Sorge um die Zukunft des Druckzentrums Neu-Isenburg der "Frankfurter Rundschau" - ver.di fordert Axel Springer AG auf, die Kündigung der Druckaufträge zu überdenken



Berlin, 10.01.2013 - Die Kündigung der Druckaufträge für Bild, Welt und Welt kompakt durch die Axel-Springer AG erschwert die ohnehin schwierige Suche nach Investoren für die Druckerei der Frankfurter Rundschau in Neu-Isenburg. "Wir fordern die Axel-Springer AG auf, diesen Beschluss nochmals zu überdenken, da es nach wie vor möglich erscheint, mit potentiellen Investoren kurzfristig eine Lösung für eine Fortführung der Druckaufträge zu finden", sagte Manfred Moos vom ver.di-Landesbezirk Hessen. Moos wies darauf hin, dass die Mannschaft der Druckerei seit 36 Jahren alle Fremdkunden zuverlässig und in hoher Qualität bedient hat. "Dies würde nach unserer Überzeugung auch nach einer Übernahme durch einen Investor so bleiben."

Ohne den Springer-Auftrag ist die Zukunft des Druckzentrums Neu-Isenburg hoch gefährdet. Da aber selbst bei einer "kleinen Lösung", also der Fortführung der Druckerei ohne Springer-Aufträge, massiv Arbeitsplätze gefährdet sind, wird die Forderung nach Sozialleistungen durch die bisherigen Gesellschafter DDVG und Mediengruppe DuMont Schauberg umso dringlicher. "Die Belegschaft verlangt Zusagen über zusätzliche Abfindungsleistungen der Gesellschafter außerhalb eines Insolvenz-Sozialplans und die Finanzierung einer Transfergesellschaft, um den sofortigen Fall in die Arbeitslosigkeit zu vermeiden", sagte Moos. Nur so hätten die von Kündigungen betroffenen Beschäftigten des Druck- und Verlagshauses eine realistische Chance, durch Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen Arbeitsplätze auch außerhalb der Druck- und Verlagsbranche zu finden. Die Gesellschafter DuMont Schauberg und die SPD-Medienholding DDVG müssten sich die Frage gefallen lassen, ob die geforderte soziale Verantwortung der Unternehmen im eigenen Haus nicht gelten solle. ver.di stehe für Verhandlungen mit DDVG und der Mediengruppe DuMont Schauberg bereit.

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Quelle:
Presseinformation vom 10.01.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2013