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GEWERKSCHAFT/922: Bilanz nach Streik-Woche bei Amazon mehr als zufriedenstellend (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 20. Dezember 2013

Beschäftigte fordern auch in 2014: Tarifbindung, gesunde Arbeitsbedingungen und respektvolle Behandlung



Berlin, 20.12.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ist mit der ungebrochen stabilen Beteiligung der Amazon-Beschäftigten, die bereits seit fünf Tagen am Stück für einen Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Würde und Respekt vonseiten ihres Arbeitgebers streiken, "mehr als zufrieden".

"Die Beschäftigten der Amazon-Standorte in Bad Hersfeld, Leipzig und Graben haben in den vergangenen Tagen gezeigt, dass sie es ernst meinen mit ihren Forderungen und sie werden auch im kommenden Jahr nicht locker lassen", betonte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel.

"Die Menschen wollen von ihrem Arbeitgeber mit Würde und Respekt und nicht wie Maschinen oder Roboter behandelt werden - statt permanenter Kontrolle auf Schritt und Tritt haben die Beschäftigten gute und gesunde Arbeitsbedingungen verdient", so Nutzenberger.

"Anstatt Arbeitgeberwillkür und einseitiger Erklärungen brauchen die Amazon-Beschäftigten den Schutz und die Verbindlichkeit des Einzel- und Versandhandelstarifvertrages - es ist ein Skandal, dass Amazon als weltweit agierendes Unternehmen mit Milliardenumsätzen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses elementare Recht verweigert und obendrein versucht, die Belegschaft zu entsolidarisieren, indem sie die Ängste der Beschäftigten schürt", kritisierte die Gewerkschafterin.

Am ersten Streiktag hatten sich an den drei Standorten Graben, Bad Hersfeld und Leipzig insgesamt circa 1.800 Menschen an den Ausständen beteiligt, an den weiteren vier Tagen waren es in Leipzig und Bad Hersfeld jeweils rund 1.100 Streikende.

"Diese Ausdauer, nicht nur beim einwöchigen Ausstand, sondern auch die zahlreichen Aktivitäten in den vergangenen Monaten haben bereits Wirkung gezeigt: Amazon hat nicht nur die Löhne ein Stück weit angehoben, sondern zahlt nun erstmals an einzelne Beschäftigtengruppen Weihnachtsgeld - wenngleich beides nach wie vor noch ein erhebliches Stück unter den tariflichen Leistungen liegt", so Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 20.12.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2013