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MARKT/1580: Benzinpreiserhöhungen zu Ferienbeginn ein Mythos (idw)


RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung - 27.07.2018

Benzinpreiserhöhungen zu Ferienbeginn ein Mythos


Entgegen der landläufigen Meinung sind direkt vor Ferienbeginn keine auffälligen Benzinpreiserhöhungen zu verzeichnen. Das ergab die Auswertung der Benzinpreis- und Rohölpreisdaten des Jahres 2016 im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels. Die Untersuchung zeigt zudem, dass der Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel in Deutschland auch während der sog. "Driving Season", wenn US-Amerikaner besonders viel mit dem Auto unterwegs sind und auf dem Weltmarkt besonders viel Benzin nachgefragt wird, nicht gestiegen ist. Im Gegenteil: Im Jahr 2016 ist die Differenz zwischen den Benzin- und Dieselpreisen in Deutschland in der Zeit von Mitte Juni bis Ende August (Driving Season in den USA) gefallen.

Entgegen der landläufigen Meinung sind direkt vor Ferienbeginn keine auffälligen Benzinpreiserhöhungen zu verzeichnen. Das ergab die Auswertung der Benzinpreis- und Rohölpreisdaten des Jahres 2016 im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels. Die Untersuchung zeigt zudem, dass der Preisunterschied zwischen Benzin und Diesel in Deutschland auch während der sogenannten "Driving Season", wenn US-Amerikaner besonders viel mit dem Auto unterwegs sind und auf dem Weltmarkt besonders viel Benzin nachgefragt wird, nicht gestiegen ist. Im Gegenteil: Im Jahr 2016 ist die Differenz zwischen den Benzin- und Dieselpreisen in Deutschland in der Zeit von Mitte Juni bis Ende August (Driving Season in den USA) gefallen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

• Zu Ferienbeginn gibt es keine auffälligen Entwicklungen bei den Benzinpreisen. Das zeigt die Auswertung der Benzinpreis- und Rohölpreisdaten für das Jahr 2016 im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels. So gab es weder um den Ferienbeginn im Bundesland Baden-Württemberg am 28. Juli 2016 noch um den Beginn der Pfingstferien (14. Mai 2016) oder um Ostern (25.-28. März 2016) markante Ausschläge bei den Benzin- und Dieselpreisen (Abbildung 1).

• Auch die sogenannte "Driving Season" in den USA, in der die US-Bürger bei Ausflügen und Urlauben große Strecken im Auto zurücklegen und so den Benzinverbrauch in die Höhe treiben, sorgt nicht für höhere Preise in Deutschland. Die stärkere Nachfrage durch die USA am großen europäischen Benzinmarkt in Rotterdam wirkt sich also nicht aus.

• Die höhere US-Nachfrage müsste den Preis für Benzin steigen lassen und damit auch den Preisunterschied zwischen Diesel und Benzin. Auch dafür gibt es in der Auswertung des RWI für das Jahr 2016 keine Belege. Im Gegenteil: Die Differenz zwischen den Benzin- und Dieselpreisen ist in Deutschland während der von Mitte Juni bis Ende August währenden Driving Season in den USA sogar gefallen.


Der Leiter des Kompetenzbereichs "Umwelt und Ressourcen" am RWI, Manuel Frondel, sagt: "Das Gerücht, dass immer zu Ferienbeginn die Spritpreise steigen, hält sich hartnäckig. Für das Jahr 2016 können wir diese Befürchtung aber klar widerlegen."


Weitere Informationen unter:
http://www.rwi-essen.de/benzinpreisspiegel
(Weitere Informationen zum RWI-Benzinpreisspiegel)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution145

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, 27.07.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2018

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