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STATISTIK/3311: Verbraucherpreise Juni 2010 (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 09.07.2010

Verbraucherpreise Juni 2010: +0,9% gegenüber Juni 2009
Teuerungsrate bleibt auf moderatem Niveau


WIESBADEN - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juni 2010 gegenüber Juni 2009 um 0,9% gestiegen. Die Inflationsrate gemessen am Verbraucherpreisindex ist damit im Juni 2010 leicht zurückgegangen: im Mai 2010 hatte die Jahresteuerungsrate noch bei +1,2% gelegen. Der für die Geldpolitik wichtige Schwellenwert von zwei Prozent wird weiterhin deutlich unterschritten. Im Vergleich zum Vormonat Mai 2010 erhöhte sich der Verbraucherpreisindex um 0,1%. Die Schätzung für Juni 2010 wurde damit bestätigt.

Die Inflationsrate wird nach wie vor von den Preisentwicklungen der Energieprodukte geprägt. Die Preise für Mineralölprodukte lagen deutlich über dem Vorjahresniveau (+11,4%; davon leichtes Heizöl: +23,5%; Kraftstoffe: +8,5%). Ohne Berücksichtigung der Mineralölprodukte hätte die Jahresteuerungsrate nur +0,4% betragen. Die binnen Jahresfrist rückläufigen Preise für Gas (-8,9%) sowie für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (-10,6%) wirken dagegen inflationsdämpfend.

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Juni 2010 um 1,2% über dem Vorjahresniveau. Die Preisentwicklung war in den einzelnen Nahrungsmittelbereichen uneinheitlich. Der erhebliche Preisanstieg bei Speisefetten und -ölen (+14,9%) ist in erster Linie auf die aktuelle Preiserhöhung bei Butter zurückzuführen. Konsumenten mussten innerhalb eines Jahres über ein Drittel mehr für Butter (+38,2%) zahlen. Teurer wurden binnen Jahresfrist unter anderem auch Gemüse (+4,1%) sowie Fisch und Fischwaren (+3,6%). Etwas günstiger waren im Jahresvergleich dagegen Süßwaren (-1,3%) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (-0,6%).

Die Preise für Waren erhöhten sich im Juni 2010 gegenüber Juni 2009 im Durchschnitt um 1,0% (darunter Verbrauchsgüter: +1,5%; langlebige Gebrauchsgüter: -0,4%). Für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum die Preise um 0,8% (darunter Nettokaltmieten: +1,1%; Pauschalreisen: -1,5%). Veränderung im Juni 2010 gegenüber dem Vormonat Mai 2010 Im Vergleich zum Mai 2010 blieb der Verbraucherpreisindex nahezu stabil (+0,1%). Im Vergleich zum Vormonat waren vor allem saisonbedingt leichte Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (+0,7%) und Beherbergungsleistungen (+2,8%) zu beobachten. Aus Verbrauchersicht günstiger entwickelten sich dagegen die Preise für Bekleidung und Schuhe (-1,2%).

Die Nahrungsmittelpreise stiegen im Juni 2010 gegenüber Mai 2010 nur leicht an (+0,2%). Den deutlichen Preisanstiegen bei Speisefetten und -ölen (+7,8%; darunter Butter: +15,2%) sowie bei Obst (+3,1%; darunter Orangen: +9,9%; Bananen: +6,1%) standen Preisrückgänge vor allem bei Gemüse (-3,0%; darunter Paprika: -26,2%; Tomaten: -21,0%; Gurken: -6,2%) gegenüber.

Bei den Energieprodukten wurden gegenüber dem Vormonat nur geringfügige Preisbewegungen ermittelt (-0,1%). Im Monatsvergleich gaben sowohl die Preise für leichtes Heizöl (-0,1%) als auch für Kraftstoffe leicht nach (-0,4%; darunter Dieselkraftstoff: ±0,0%; Superbenzin: -0,5%). Auch bei den übrigen Energieprodukten wurden kaum Preisänderungen ermittelt (zum Beispiel Strom und Gas: jeweils ±0,0%; Umlagen für Fernwärme und Zentralheizung: +0,4%).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juni 2010 um 0,8% höher als im Juni 2009. Im Vergleich zum Vormonat Mai 2010 blieb der Index unverändert (±0,0%). Die Schätzung für den HVPI vom 28. Juni 2010 wurde damit bestätigt.


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Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Presseinfo unter www.destatis.de.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr.240 vom 09.07.2010
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juli 2010