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TELEKOMMUNIKATION/694: Zusammenarbeit bei der Nutzung neuer Glasfasernetze erzielt" (BNA)


Bundesnetzagentur - Pressemitteilung vom 13. Oktober 2011

Kurth: "Entscheidender Durchbruch für Zusammenarbeit bei der Nutzung neuer Glasfasernetze erzielt"


Das NGA-Forum, das sich aus Experten des Telekommunikationsbereichs zusammensetzt und vom Präsidenten der Bundesnetzagentur moderiert und geleitet wird, hat auf seiner letzten Sitzung einen entscheidenden Fortschritt für die Nutzung neuer Glasfasernetze erzielt.

"Es gibt nun ein sehr detailliertes Konzept, wie Netzbetreiber untereinander aber auch Diensteanbieter gegenüber Netzbetreibern neu errichtete Glasfasernetze nutzen können und Zugang zu fremden Netzen erhalten. Das Konzept wurde von einer Arbeitsgruppe entwickelt, in der regionale und bundesweite Telekommunikationsunternehmen vertreten waren. Mit dem Ansatz der freiwilligen Kooperation wurde ein neuer Weg beschritten, der nun erfreulicherweise konkrete Früchte getragen hat", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur.

"Wir haben jetzt eine entscheidende Grundlage geschaffen, dass jeder Investor in neue Netze eine Richtschnur für die technischen Standards des Ausbaus erhält und somit die Planungssicherheit in zukünftige Investitionen erhöht wird. Diese Einigung ist im engeren Sinne zwar nicht rechtsverbindlich, wird aber schon im Eigeninteresse der Akteure die Kooperation befördern. Die erzielte Einigung trägt zur netzübergreifenden Realisierung von Diensten bei, da sie die Abstimmung über technische Schnittstellen und operative Prozesse ermöglicht. Ich würde mich freuen, wenn die Leistungsbeschreibung in der Art eines Mustervertrags für Kooperationsvereinbarungen herangezogen und an spezifische Bedürfnisse angepasst wird. Im Zeitalter des Internets werden die zahlreichen Teilnetze umso wertvoller, je mehr sie miteinander gekoppelt sind und je mehr Auswahlmöglichkeiten der Endnutzer hat", sagte Kurth.

"Mit diesem Schritt lassen sich die erheblichen Investitionen auf viele Schultern verteilen, die für eine flächendeckende hochbitratige Versorgung in Deutschland notwendig sind. Nur durch Anstrengungen einer Vielzahl von - zum Teil auch mittelständischen - Unternehmen kann diese Leistung erbracht werden", betonte Kurth.

Bereits im Mai 2011 hatte das NGA-Forum ein Grundsatzdokument veröffentlicht, das technische und operationelle Aspekte des Zugangs zu Glasfasernetzen und anderen NGA-Netzen betraf.

Bei der Leistungsbeschreibung für ein Breitbandzugangsprodukt, auf das sich das Forum jetzt geeinigt hat, handelt es sich um einen sog. Ebene-2-Bitstromzugang. Die Leistungsbeschreibung definiert die technischen und operationellen Schnittstellen sowie die zur Interoperation erforderlichen wesentlichen Geschäftsprozesse.

Die Leistungsbeschreibung ist neutral in Bezug auf Zugangsnetz-Architekturen und Technologien. Sie legt die grundsätzlichen Strukturen, Modelle, Protokolle, Parameter usw. für die Interoperation fest. Darüber hinaus zielt sie darauf ab, NGA-Betreibern und den Endkundenanbietern von NGA-Produkten Beschreibungen für eine einheitliche und möglichst einfache Ausgestaltung der innerhalb einer Vorleistungskooperation notwendigen Prozesse zu ermöglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf einem einheitlichen Modell für den Anbieterwechsel, um möglichst einen unterbrechungsfreien Wechsel des Endkunden durch verlässliche Koordination aller Beteiligten zu erreichen. Die Leistungsbeschreibung besteht aus einem Rahmendokument sowie aus mehreren Einzeldokumenten.


Sowohl die Leistungsbeschreibung als auch das Grundsatzdokument sind unter www.bundesnetzagentur.de zu finden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 13. Oktober 2011
Pressestelle der Bundesnetzagentur (BNA)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2011