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UNTERNEHMEN/2533: Digitalisierung und Vernetzung bieten große Chancen für den Mittelstand (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 9. Dezember 2015

Staatssekretärin Gleicke: Digitalisierung und Vernetzung bieten große Chancen für den Mittelstand


Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus, hat heute in Berlin die 14. Netzwerkjahrestagung des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) eröffnet. Unter dem Titel "Intelligente Vernetzung - Chancen für den Mittelstand" diskutieren über 200 Netzwerkmanager, Unternehmensvertreter und Multiplikatoren im Bundeswirtschaftsministerium über praxistaugliche Lösungen und nationale und internationale Kooperationsprojekte, mit denen mittelständische Unternehmen für die Chancen des digitalen Wandels fit gemacht werden.

Staatssekretärin Gleicke: "Die Digitalisierung verschärft den Wettbewerbsdruck: Heute entscheidet sich, wer die smarten Produktionsanlagen, Plattformen und Dienstleistungen schafft, in denen die Wertschöpfung der Zukunft entsteht. Wer da nicht mitzieht, wird morgen nicht mehr dabei sein. Die beste Antwort auf diesen Wettbewerbsdruck sind Innovationen. Mit dem ZIM unterstützen wir die Innovationskraft insbesondere in unseren mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft sind. 2015 konnten wir das Budget dafür um 30 Mio. Euro auf 543 Mio. Euro erhöhen. Außerdem konnten wir durchsetzen, dass dies auch 2016 so bleiben soll. Das ZIM ist auch deshalb so ein Erfolgsmodell, weil es nicht einfach nur Forschung und Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen fördert, sondern dabei gezielt auf Forschungszusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft setzt. Durch die ZIM-geförderten Kooperationsprojekte profitieren unsere mittelständischen Unternehmen damit direkt von den neuesten Erkenntnissen und Entwicklungen in Wissenschaft, Technik und Management."

Das ZIM wird oft als "Flaggschiff" der Innovationsförderung bezeichnet. Seit Start des Programms Mitte 2008 wurden für über 30.000 Vorhaben Fördermittel in Höhe von über vier Milliarden Euro bewilligt. Mindestens der doppelte Betrag wurde von den Unternehmen selbst investiert. Die ZIM-Netzwerke sind das Herzstück der Förderung. Überwiegend kleine Unternehmen vernetzen sich miteinander und holen häufig eine oder mehrere Forschungseinrichtungen mit an Bord. So können sie ihre eng begrenzten Kapazitäten überwinden und mit erstklassigen Wissenschaftlern zusammenarbeiten. Gemeinsam bringen sie ihre Stärken zur Geltung. Wichtig für den Erfolg der Netzwerke sind die Netzwerkmanager, die den Abstimmungsprozess organisieren und den Forschungsbedarf koordinieren.

Viele kleine und mittlere Unternehmen gestalten aktiv den digitalen Wandel mit. Deshalb greifen auch im ZIM die Unternehmen zunehmend das Thema Digitalisierung oder Industrie 4.0 auf und machen es zum Inhalt ihrer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Ein auf der Netzwerktagung vorgestelltes Beispiel aus der Medizin ist das Netzwerk SmartCareUnit, das an der Krankenintensivstation der Zukunft arbeitet. An dem Netzwerk sind zehn überwiegend kleine Unternehmen aus den Bereichen IKT und Medizintechnik beteiligt. Wissenschaftlicher Partner sind die Universitätskliniken Aachen und Tübingen sowie die RWTH Aachen. Ziel ist die Entwicklung eines automatisierten Systems für die Patientenüberwachung und -behandlung. Die medizinische Behandlung wird damit deutlich verbessert und zugleich kostengünstiger.

Die Beurteilung und Überwachung des Gesundheitszustandes von Intensivstation-Patienten ist zeitintensiv und erfordert viel Erfahrung sowie tiefgreifendes medizinisches Knowhow. Zudem liegen die Daten über den Gesundheitszustand nur einzeln vor, kommen in der Regel aus verschiedenen Quellen und sind deshalb stark heterogen. Das System soll den Zustand des Patienten überwachen, die verschiedenen Daten automatisch zusammenführen und analysieren sowie ein Behandlungsverfahren vorschlagen. In akuten Notsituationen löst das System Alarm aus. Ein auf der Tagung vorgestelltes Kamerasystem zur Gestenerkennung ermittelt beispielweise das Schmerzempfinden des Patienten.

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 9. Dezember 2015
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2015

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