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EDITORIAL/052: Menschenwandel (SB)



Wochendruckausgabe 52 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 29.07.2017


Aufgeschlagene Schattenblick-Zeitung in den Händen eines Lesers - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

Menschenwandel

Sind es noch Wetterextreme im Rahmen meteorologischer Konventionen oder ist es schon der Schweif des Klimawandels, der den substanzraubenden Schlaf und die selbstvergessene Verfressenheit des unbedachten Menschseins bereits eindrücklich am Schlafittchen erschlafener Phlegmatik oder gar am Rockschoß albtraumhafter Aussichten zu packen begonnen hat?

So oder ähnlich reflektieren die Medien in rhetorischer Eleganz oder mit verlogener Skepsis die anwachsende Heftigkeit regengepeitschter Überschwemmungen nebst ihren verderblichen Schlamm- und Wasserfluten, die zunehmende Schädlichkeit weniger, gehemmter Sonneneinstrahlung, die Flächenbrände ausgetrockneter und verödeter Wälder und Pflanzungen, jene atemberaubende Unfrische sauerstoffgeschwächter Luftmassen und hitzegestützter Stickigkeit und sicherlich nicht zuletzt die rekordbrechenden Wind- und Sturmkatastrophen, welche nur allzu oft die Bruch- und Scherbenhaufen ziviler Ordnungen und verkehrstüchtiger Architekturen in den Furchen ihres Wütens zurücklassen.

Da scheint doch der kritische Verweis und das nachhaltige Pochen auf den Klimawandel als Ursache der Probleme und als Hebel seiner korrektiven Umkehrbarkeit einen geradezu rettenden Erkenntnisbeitrag zu bieten. Könnte auch diese Stellschraube des Problematisierens und Begreifens am Ende lediglich der deplatzierte Reflex einer alles bereinigenden und einer aus der immer gleichen zivilen Unwucht entsprungenen Reaktion sein?

Was, wenn alles der Ratio des Menschen und dem ihm seit seinem Auftreten immer schon eigenen raumzeit-kontinuierlich gefesselten Wandel geschuldet wäre?

Wären seine notgetriebenen Fragen dann nicht besser daran orientiert, eine ganz andere Entwicklung und Stoßrichtung freizusetzen, als sie die antwort- und lösungsgestützte wiederholungsstrategische Fortsetzung, wenn auch vertrauter und bewährter Vergeblichkeit, je möglich machen könnte?

Redaktion Schattenblick


28. Juli 2017


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