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EDITORIAL/166: Afghanistan, was nun ...? (SB)



Wochendruckausgabe 166 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 21. August 2021


Aufgeschlagene Schattenblick-Zeitung in den Händen eines Lesers - Foto: © 2013 by Schattenblick

Foto: © 2013 by Schattenblick

Afghanistan, was nun ...?


In Anbetracht wechselnder Kolonisierung und Inbesitznahme durch unterschiedliche Staaten und Nationen Europas zu Beginn des 19. Jahrhunderts und scheinbar religionsgestützter Missionsersatzkonflikte wird dem historisch gewachsenen Grundwiderspruch jenes gesellschaftlichen Komplexes des vorherrschenden Raubes und den differenziert erscheinenden und agierenden Beteiligungen sowie der durch Bestrafungen zerlegten Unterdrückungsnot kein Ende abzugewinnen sein.

Als afghanisch finden die eigentlich paschtunischen Besiedlungsgebiete im Rahmen des englisch-paschtunischen Friedensvertrages erstmalig offiziell und politisch relevant ihre Erwähnung. In der orientalischen Geschichtsschreibung gab es die entsprechende Benennung "Afghanistan" bereits im 16. Jahrhundert, also lange vor der vollen Unabhängigkeit des Landes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Erst 1936 gelangte die Namensgebung der besagten Gebiete in einen ersten Verfassungsrang. Im 19. Jahrhundert wurde die Region auch gerne noch als Kabulistan oder "Königreich von Kabul" in ihr geschichtsschreibendes Korsett gezwungen.

Nach dem Krieg also bleibt vor dem Krieg, und solange das Ringen der Menschheit organisiert über Staaten, Nationen und kontinentale Zusammenschlüsse um Ressourcen, Besitz und Selbstbehauptung anhält, mag sich ebenso in anderen Regionen der Erde menschheitsgeschichtlich an der fundamentalen Vernichtungs- und Zerstörungsdynamik der uns so vertrauten globalen Zustände und Verhältnisse nichts Grundlegendes ändern.

Ihre Schattenblick-Redaktion


veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick zum 24. August 2021


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