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KIRCHE/1508: Kirchen drängen auf politische Lösung für Friedensprozess in Syrien (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 19.09.2013

Kirchen drängen auf politische Lösung für Friedensprozess in Syrien

Deutsche Fassung veröffentlicht am: 23. September 2013



Kirchenleitende aus Syrien, Russland, den USA und europäischen Ländern bezeichnen eine politische Lösung als einzigen Weg zum Frieden in Syrien. Diese Haltung wurde in einem Kommuniqué nach ihrem Treffen mit Kofi Annan, dem früheren Generalsekretär der Vereinten Nationen, und Lakhdar Brahimi, dem gemeinsamen Vertreter von UNO und Arabischer Liga für Syrien, geäussert.

Bei dem Treffen, das am Mittwoch, dem 18. September, vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) im Ökumenischen Institut in Bossey (Schweiz) organisiert wurde, wurde über die Rolle der Kirchen gesprochen, um alle Parteien in Syrien zu einem Friedensabkommen zu führen.

ÖRK-Generalsekretär Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit, der die Tagung leitete, sagte: "Nachdem Tausende von Menschen bereits gestorben sind, darf die 2. Genfer Konferenz nicht scheitern."

Tveit forderte, dass alle Parteien innerhalb und ausserhalb Syriens sowie der UNO-Sicherheitsrat Verantwortung für den Erfolg der Gespräche übernehmen und die Kirchen diesen Prozess unterstützen müssen. Nachdem die 1. Genfer Konferenz wenig oder keine Fortschritte ergab, sei Genf 2 umso entscheidender.

In einem am Ende der Tagung verabschiedeten Kommuniqué hiess es: "Die Kirchen müssen ihre Stimme in ihren Gemeinden, ihren Gesellschaften und bei ihren Regierungen erheben. Wir müssen den Aufschrei der Öffentlichkeit verstärken, damit die Machthabenden die gemeinsamen Interessen der Menschheit schützen."

Weiter heisst es: "Wir glauben, dass es für die Krise in Syrien keine militärische Lösung gibt. Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ihre Verantwortung wahr nimmt, um die Gewalt zu beenden und einen politischen Prozess einzuleiten, der für alle Menschen in Syrien Frieden bringt."

Bei der Tagung unterstrich Kofi Annan, dass sich alle Parteien im Friedensprozess engagieren müssen, damit die so dringend nötige 2. Genfer Konferenz erfolgreich ist.

In Bezug auf die Rolle der Kirchen sagte er, dass sie neben den Gebeten auch ihre Gemeinden beeinflussen können: "Die meisten [Kirchen] sind gegen den Einsatz von Gewalt und eine weitere Militarisierung." Ihre Botschaft müsse jedoch noch weiter gehen, damit sie ihre Politiker und Parlamentarier auffordern, sich für Frieden in Syrien einzusetzen, sagte Annan.

Lakhdar Brahimi begrüsste ebenfalls die Unterstützung der Kirchen für Frieden in Syrien und sagte, dass die Kirchen fester Bestandteil des syrischen Erbes seien und ihre "Zerstörung mit einer Amputation" zu vergleichen sei.

Brahimi fügte hinzu: "Wir dürfen die syrische Bevölkerung nicht aufgeben, denn sie verdient ein besseres Leben als das, was sie derzeit erfährt." Er setze seine Hoffnung auf grössere Anstrengungen, die Zusammenarbeit zwischen allen Parteien und Schritte vorwärts im Friedensprozess und auf eine politische Lösung des syrischen Konflikts hin.

Internationale ökumenische Organisationen und ÖRK-Mitgliedskirchen haben mehrere humanitäre Initiativen in Syrien mitgetragen, die auf der Tagung in Bossey angesprochen wurden.


Lesen Sie das Kommuniqué der ÖRK-Tagung über die Krise in Syrien:
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,p0ux,usx,kxmo,bv0w,6a92,l50s

Teilnehmende an der Tagung:
www.oikoumene.org/en/press-centre/news/SyriaInviteesGVASyriaConsultation.pdf

ÖRK-Mitgliedskrichen in Syrien:
www.oikoumene.org/en/member-churches/middle-east/syria

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. September 2013
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2013