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KIRCHE/839: "Kopenhagener Klimakonferenz darf nicht scheitern" (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 16.11.2009

"Kopenhagener Klimakonferenz darf nicht scheitern"

Präses der Synode der EKD und EKD-Bevollmächtigter appellieren an Bundesregierung und Europäische Union


Angesichts des Ergebnisses des Gipfels der Pazifik-Anrainer-Staaten (APEC) am vergangenen Wochenende hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vor einem Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz gewarnt. Es sei unverantwortlich, wenn die größten Produzenten der schädlichen Treibhausgase schon im Vorfeld der Weltklimakonferenz jede verbindliche Einigung zur Begrenzung der globalen Erderwärmung ablehnten, erklärten die Präses der Synode der EKD, Katrin Göring-Eckardt und der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Dr. Bernhard Felmberg, in Berlin.

Politische Willenserklärungen abzugeben sei zu wenig, erklärte Göring-Eckardt. "Wir brauchen jetzt konkrete Verabredungen und konkrete Zusagen, nicht erst in ein paar Monaten oder Jahren", so die Präses. "Unter Wissenschaftlern herrscht mittlerweile ein großer Konsens, dass es fünf vor zwölf ist, wenn wir diese Erde für künftige Generationen bewohnbar halten wollen", warnte Felmberg. Die Folgen fortgesetzter Untätigkeit seien gravierend: Schon ein Anstieg um 2 Grad Celsius werde Küstenregionen unbewohnbar machen, die Verwüstung vorantreiben, Naturkatastrophen befördern und in unvorstellbarem Ausmaß Menschen aus ihrer Heimat vertreiben. Die EKD appelliere an die Politik, ihre Verantwortung für diesen Planeten und für zukünftige Generationen wahrzunehmen: Die in Kopenhagen versammelten Regierungen müssten hart dafür arbeiten, den wirklich zentralen Anliegen der Menschheit gerecht zu werden und kurzfristige Wirtschaftsinteressen zurückzustellen.

"Alle Seiten müssen Entgegenkommen signalisieren", forderten Göring-Eckardt und Felmberg. Die EU dürfe nicht von ihren ambitionierten Klimazielen abrücken, die USA und die Schwellenländer müssten sich zu drastischen Reduktionen von CO2 verpflichten; die Industrieländer sollten aber auch Geld und technologisches Know-How für die ärmeren Nationen zur Verfügung stellen, damit diese ihre Entwicklungsziele mit den Klimazielen vereinbaren könnten. Felmberg wandte sich besonders an die Bundesregierung: "Wir rufen dringend dazu auf, die Chance von Kopenhagen zu nutzen und den weltweiten Temperaturanstieg auf höchstens 2 Grad zu begrenzen."

Vom 7. bis zum 18. Dezember 2009 treffen sich im Rahmen der Vereinten Nationen in Kopenhagen 192 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Ziel der Weltklimakonferenz war der Abschluss eines Nachfolgeabkommens zum Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Präses Katrin Göring-Eckardt wird nach Kopenhagen reisen und die EKD dort vertreten.

Berlin/ Brüssel 16. November 2009
Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann/ Patrick Roger Schnabel


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Quelle:
Pressemitteilung 302/2009 vom 16.11.2009
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2009