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BUNDESLIGA/529: Frauen - 8. Runde (SB)


Kocherstädterinnen mit besten Titelchancen


Am Sonntag kam es zum Showdown zwischen Schwäbisch Hall und Bad Königshofen. Letztere brauchten einen Erfolg, um sich noch Chancen auf die Meisterschaft ausrechnen zu können, während die Kocherstädterinnen ihren Traum vom ersten Titel in ihrer Vereinsgeschichte nicht aus der Hand geben wollten. Unter diesen Vorzeichen war ein spannender Kampf an allen Brettern quasi vorprogrammiert. Für dieses wichtige Spiel hatte die Haller Teamführung Lela Javakhishvili für Karina Ambartsumova ans Spitzenbrett gesetzt. Diese Aufstellung sollte sich bewähren, denn die Haller Spitzenspielerin hielt gegen Valentina Gunina ein Remis. Dennoch ging der Champion von 2014 zunächst in Führung.

Olga Girya profitierte davon, daß ihre Kontrahentin Alina Kashlinskaya einen Mattangriff übersah und bald schon kapitulieren mußte. Aber der Ausgleich kam schnell, da Sophie Milliet ihr Stellungsplus gegen Maria Schöne ungefährdet verwerten konnte. Die Französin war am Wochenende eine sichere Trumpfkarte für Schwäbisch Hall. Am Vortag hatte sie bereits gegen Melanie Lubbe einen wichtigen Siegpunkt eingefahren.

Verrückt und chaotisch ging es indes in der Partie zwischen Iva Videnova und dem Bad Königshofener Jungtalent Jana Schneider zu, wobei Letztere mit zwei Türmen, einem Läufer und Springer sowie einem Bauern kurz vor dem Umwandlungsfeld gegen zwei gegnerische Damen eine hochbrisante Stellung vor sich hatte. Da beide Spielerinnen unter Zeitnot standen und die Position tatsächlich unüberschaubar wirkte, war nicht abzusehen, wer am Ende den Durchblick zum Sieg beanspruchen konnte. Nach beiderseitigen Fehlern gelang es Videnova, ihre Gegnerin mattzusetzen, so daß die Stimmung im Haller Team siegesgewisser wurde.

Doch noch waren zwei Partien zu spielen, und der Eindruck verstärkte sich, daß Nino Batsiashvili gegen die Chinesin Xue Zhao auf lange Sicht in einem Endspiel mit Bauernnachteil den kürzeren ziehen würde, und so kam es denn auch. Alles stand auf Messers Schneide, aber wie schon im Vorjahr, als beide Mannschaften in einer kritischen Phase aufeinandertrafen, war es auch diesmal Anastasia Savina, die für Bad Königshofen den entscheidenden Punktverlust auf sich nehmen mußte. Im Jahr zuvor hatte sie eine Gewinnstellung gegen Irina Bulmaga in eine Niederlage schlittern lassen, und jetzt mußte sie gegen Ekaterina Atalik hoffnungslos zusehen, wie sie von ihrer Gegnerin langsam überrollt wurde. Mit dem 3,5:2,5-Sieg hat Schwäbisch Hall nun die besten Chancen auf den Titel, denn beim Finale vom 29. April bis 1. Mai in Berlin geht es gegen Reisepartner Deizisau und die beiden Tabellenletzten Augsburg und München.

Baden-Baden gewann zwar am Sonntag problemlos mit 5:1 gegen Lehrte, aber mit einem Punkt Rückstand auf Schwäbisch Hall dürfte es schwer bis unmöglich werden, den Titel wieder nach Hause zu nehmen. Rodewisch erlebte dagegen ein schwarzes Wochenende. Nach der Niederlage am Vortag gegen Schwäbisch Hall folgte am Sonntag die 2:4-Pleite gegen Deizisau, so daß die Schachmiezen endgültig aus dem Rennen um den Meistertitel herausfielen. Deizisau blieb damit Fünfter der Tabelle. Für eine echte Überraschung sorgte indes Erfurt mit einem 3,5:2,5-Sieg gegen Karlsruhe. Ausschlaggebend war unterdessen ein klingelndes Tablet der Karlsruher Schlußspielerin Julia Scheynin, was eine sofortige Niederlage zur Folge hatte. Mit diesem Sieg lösten sich die Abstiegsängste von Erfurt in Wohlgefallen auf.

Hamburg kletterte am Wochenende mit einem Doppelsieg auf Rang 6 hoch. Nach Bayern München mußte sich auch Augsburg den Nordlichtern mit 2:4 geschlagen geben. Diana Bacius, die am Sonntag ihren 23. Geburtstag mit einem Sektfrühstück feierte, hatte doppelten Grund zur Freude. Für ihr Hamburger Team holte sie am Wochenende zwei wertvolle Siege. Einen kleinen Grund zur Freude hatten auch die Damen von Bayern München. Die rote Laterne wurden die Bayerinnen zwar nicht los, aber mit dem 4,5:1,5 gegen Harksheide holten sie sich den ersten Rundenerfolg in der laufenden Saison.


Runde 8, am 26.3.2017

Hamburger SK von 1830 - SG Augsburg 1873 4:2

Fuchs, Judith - Strutinskaya, Galina 0,5:0,5
Hoolt, Sarah - Georgescu, Lena 1:0
Baciu, Diana - Jussupow, Nadia 1:0
Zahn, Alina - Birkholz, Olga 0,5:0,5
Schmidt, Jade - Specht, Maria 1:0
Scognamiglio, Stefanie - Nentwig, Nicole 0:1


TuRa Harksheide 1½-4½ FC Bayern München 1,5:4,5

Brandt, Carina - Dengler, Dijana 1:0
Sherif, Amina - Dirmeier, Carolin 0:1
Diederichs, Luise - Ankerst, Milka 0,5:0,5
Wächter, Nathalie - Spiel, Marianne 0:1
Polert, Annika - Schenk, Stefanie 0:1
Köhler, Inken - Klenk, Sofie 0:1


Rodewischer Schachmiezen - SF Deizisau 2:4

Bodnaruk, Anastasia - Naiditsch, Yuliya 0,5:0,5
Kochetkova, Julia - Schleining, Zoya 0,5:0,5
Lubbe, Melanie - Levushkina, Elena 0:1
Korenova, Martina - Klek, Hanna Marie 0:1
Miturova, Magdalena - Straub, Natalia 1:0
Kubikova, Hana - Jelica, Mara 0:1


SC Bad Königshofen - SK Schwäbisch Hall 2,5:3,5

Gunina, Valentina - Javakhishvili, Lela 0,5:0,5
Zhao, Xue - Batsiashvili, Nino 1:0
Girya, Olga - Kashlinskaya, Alina 1:0
Savina, Anastasia - Atalik, Ekaterina 0:1
Schöne, Maria - Milliet, Sophie 0:1
Schneider, Jana - Videnova, Iva 0:1


SV Medizin Erfurt - Karlsruher SF 1853 3,5:2,5

Juhasz, Barbara - Schmidt, Jessica 0,5:0,5
Troyke, Doreen - Mader, Manuela 1:0
Müller-Ludwig, Kristin - Kiefhaber, Veronika 0:1
Anisheva, Varvara - Wiesner, Paula 0,5:0,5
Umpfenbach, Carolin - Brendel, Bergit 0,5:0,5
v.d. Weth-v. Nordheim, Petra - Scheynin, Julia 1:0


SK Lehrte - OSG Baden-Baden 1:5

Sieber, Fiona - Kachiani-Gersinska, Ketino 0,5:0,5
Düssler, Stefanie - Kovalevskaya, Ekaterina 0,5:0,5
Zschischang, Marine - Arakhamia-Grant, Keteva 0:1
Manusina, Nicole - Tammert, Iamze 0:1
Markgraf, Claudia - Sedina, Elena 0:1
Braje, Monika - Heinemann, Josefine 0:1


 Stand nach der 8. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
SK Schwäbisch Hall
OSG Baden-Baden
SC Bad Königshofen
Rodewischer Schachmiezen
SF Deizisau
Hamburger SK von 1830
Karlsruher SF 1853
SV Medizin Erfurt
SK Lehrte
TuRa Harksheide
SG Augsburg 1873
FC Bayern München
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
15
14
12
11
10
10
8
6
4
2
2
2
36,5
37  
30  
33  
28  
26,5
23  
16,5
17,5
14  
13,5
12,5

28. März 2017


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