Als Schwäbisch Hall vor einem Jahr den Titel in der Frauenbundesliga errang und Baden-Baden so die Rekordtitelträgerschaft entriß, glaubten viele an eine neue Morgendämmerung. Und der Eindruck schien sich fortzusetzen, denn Schwäbisch Hall wuchs im Verlauf der Saison 2017/18 tatsächlich mehr und mehr in die Rolle des Titelverteidigers hinein: Schwäbisch Hall an der Spitze und dicht gefolgt von Baden-Baden.
Am letzten Spielwochenende jetzt am 24. und 25. März platzte der Traum. Mehr noch: Das Platzen ließ bis zur finalen Runde am Sonntag auf sich warten, als beide Teams aufeinander trafen, und dann geschah, was mehr als ein Jahrzehnt Routine war. Baden-Baden glänzte als alleiniger Anwärter auf den Titel und bezwang den Parvenu, der es gewagt hatte, ihm im letzten Jahr die Krone wegzustiebizen, klar mit 4,5:1,5.
Die Welt ist wieder rund. Das Starensemble aus Baden-Baden holte sich den Titel zurück. Dazu wurden mit Yifan Hou, Anna Muzychuk und Alexandra Kosteniuk auf den drei Spitzenbrettern drei Ex-Weltmeisterinnnen gesetzt, die ihre Partien gegen die Auswahl aus Schwäbisch Hall prompt gewannen, während an den restlichen drei Brettern Remisen vereinbart wurden. Mehr war nicht nötig, um das Universum in den Siegesmeridian Baden-Badenscher Prägung zurückzuversetzen.
Einen gewissen Reiz besaß der Kampf um den Bronzerang zwischen Hamburg und Bad Königshofen, der am Samstag jedoch mit einem 3:3 endete. Hamburg konnte den Einpunkterückstand im direkten Treffen nicht verkürzen und mußte sich am Ende mit Platz 4 begnügen. Die Hanseatinnen besiegten tags darauf Hofheim mit 5:1, besser machte es Bad Königshofen und überrollte Kiel mit 5,5:0,5.
Beim Abstiegskampf blieb alles wie befürchtet. Wenn von Vereinsseite nichts Neues kommt, werden Hofheim, Weißblau Allianz Leipzig, Doppelbauer Kiel und Erfurt in der nächsten Spielzeit eine Liga tiefer spielen.
Runde 10, am 24.3.2018
SV Medizin Erfurt - Rodewischer Schachmiezen 2,5:3,5
SK Lehrte - SV Weißblau Allianz Leipzig 3:3
Hamburger SK -SC Bad Königshofen 3:3
SK Doppelbauer Kiel - SV Hofheim 1:5
SK Schwäbisch Hall - Karlsruher SF 5,5:0,5
Schachfreunde Deizisau - OSG Baden-Baden 1,5:4,5
Runde 11, am 25.3.2018
SV Weißblau Allianz Leipzig - SV Medizin Erfurt 5,5:0,5
Rodewischer Schachmiezen - SK Lehrte 5:1
SV Hofheim - Hamburger SK 1:5
SC Bad Königshofen - SK Doppelbauer Kiel 5,5:0,5
OSG Baden-Baden - SK Schwäbisch Hall 4,5:1,5
Karlsruher SF - Schachfreunde Deizisau 2,5:3,5
Endstand: | ||||
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OSG Baden-Baden SK Schwäbisch Hall SC Bad Königshofen Hamburger SK Rodewischer Schachmiezen Schachfreunde Deizisau SK Lehrte Karlsruher SF SV Hofheim SV Weißblau Allianz Leipzig SK Doppelbauer Kiel SV Medizin Erfurt |
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23,5
22,5
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28. März 2018
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