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SCHACH-SPHINX/02665: Letztes Prinzip Hoffnung (SB)


Die Verzweiflung gebiert manchmal einen trostreichen Gedanken, dann, wenn ohnehin alle Brücken hinter einem abgeschlagen sind, greift man zur letzten Hoffnung. Das Opfern von Material für weiter nichts als eine geringe, schwache Aussicht, auf ein Nadelöhr hin, durch das man sein Kamel treiben möchte, bestimmt dann die Handlungen. Natürlich spekuliert man in solchen Fällen auch auf die Nachlässigkeit des Kontrahenten, der, siegestrunken, das dünne Eis der Gefahr vielleicht unterschätzt. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Schwarz nichts mehr zu verlieren gehabt, als er einen ganzen Turm ins Geschäft steckte, um auf g2 eine Mattdrohung hervorzuzaubern. Für einen kurzen Augenblick schien seine Rechnung sogar aufgegangen zu sein. Dem weißen Angriff fehlte die forcierende Fortsetzung. Aber Hoffnung ist eben wie Ginster eine Pflanze für die Gräber und taugt selten für ein ernstes Spiel, denn Weiß konnte zu einer gewonnenen Stellung abwickeln, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02665: Letztes Prinzip Hoffnung (SB)

Maciejewski - Lenk
Rostock 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Pirc-Verteidigung verlangt viel Fingerspitzengefühl, gerade weil Weiß für lange Zeit eine leichte Initiative behauptet. Fehler aus Nachlässigkeit haben schwere Folgen: 1.Lg5xf6! Sd7xf6 2.Dd2-h6 Sc6-e5 3.Le2-c4+! Se5xc4 - oder 3...Se5-f7 4.Dh6xg6+ oder 3...d6-d5 4.Td1xd5! Sf6xd5 5.Lc4xd5+ - 4.Dh6xg6+ Kg8-h8 5.Dg6-h6+ Kh8-g8 6.Tf1xf6 Te8-e7 7.Tf6-g6+ Kg8-f7 8.Dh6-h7+ Kf7-e8 9.Tg6-g8+ Ke8-d7 10.Dh7-f5+ Te7-e6 11.Tg8xd8+ und Schwarz gab auf wegen 11...Tc8xd8 12.Df5-f7+ Te6-e7 13.Df7xc4 usw.


Erstveröffentlichung am 06. Mai 1999

20. Februar 2010