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SCHACH-SPHINX/02813: Kaufmännische Angelegenheit (SB)


Weiß hatte im heutigen Rätsel der Sphinx auf Risiko eine Figur geopfert. Keine leichte Entscheidung, denn zwingend war keine der Folgen. Er vertraute jedoch darauf, daß der permanente Druck gegen den schwarzen König ihm früher oder später eine Gelegenheit bieten würde, um mit einer Kombination durchzudringen. Solcherart Opfer erst verdienen diesen Namen. Ansonsten handelt es sich um Tauschgeschäfte. Man gibt eine Figur für zwei oder drei Bauern, erhält positionelle Kompensation, vielleicht einen Freibauern, und riskiert im Grunde wenig. Bei den "echten" Opfern ist der Ausgang der Partie immer offen. Der Opfernde hat freilich alle Brücken hinter sich abgeschlagen. Im reinen Endspiel stünde er glatt auf Verlust. Schach ist eben auch eine kaufmännische Angelegenheit. Nur die strengen Mathematiker und diejenigen, die in der Wissenschaftlichkeit den einzigen Zweck dieses Spiels vermuteten, schütteln dann wie entgeistert die Köpfe. Nun, Wanderer, Weiß holte sich nun seinen Verdienst ab.



SCHACH-SPHINX/02813: Kaufmännische Angelegenheit (SB)

Palet - Kringelmann
Berlin 1995

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Freude währte nur kurz. 1...Se5-f3 wäre nur dann ein guter Zug gewesen, wenn Weiß nicht ein taktischer Rundumschlag zur Gebote gestanden hätte: 2.Sf4xg6! - und nun kostete 2...Sf3xh2 3.Sg6xe7+ Kg8- f8 4.Se7xc8 eine Figur, also... - 2...Se7xg6 3.Tg5xg6+! und Schwarz gab auf, weil 3...h7xg6 4.Dh2-h8# mit Matt bestraft worden wäre.


Erstveröffentlichung am 23. Juni 1999

10. April 2010