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SCHACH-SPHINX/03023: Trickreich und tückisch (SB)


Jede Partie strebt einem kritischen Punkt entgegen, und mögen die Spieler ihre Stellungen noch so verhalten und zurückhaltend gestalten. Ein Teil der Kunstfertigkeit besteht sicherlich darin, wachsam zu sein für das Herannahen dieses Augenblicks. Sieg oder Niederlage, zuweilen auch ein Remis entscheiden sich an diesen Konfliktzonen. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß zuletzt 1.Td1-d2 gespielt und damit die Schachgebotslinie unterbrochen. Ein guter Zug, trickreich und tückisch, und tatsächlich sollte Schwarz seine eherne Vernunft, die ihn bis dahin treu wie ein Schatten begleitet hatte, abrupt verlieren. Denn er spielte zu seinem Unglück 1...Tg2xd2+?, wonach es sonderbarerweise keine Rettung mehr für ihn gab. Bei besonnenerer Betrachtung des Stellungsproblems hätte er vielleicht die zum Remis führende Kombination entdeckt, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03023: Trickreich und tückisch (SB)

Semenjuk - Timoschenko
Odessa 1975

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und Weltmeister Emanuel Lasker strauchelte. Sein ganzer Stolz, der weit vorgerückte Bauer auf h7, war nach 1.Kg3-g4?? nichts mehr wert wie besagte Kriegsanleihen: 1...Tc3-c4+ 2.Kg4-g5 Tc4-h4!! 3.Kg5xh4 g7- g5+! 4.Kh4xg5 Kf8-g7 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 31. August 1999

19. Juni 2010