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SCHACH-SPHINX/03033: Markige Sprüche zur Profilaufwertung (SB)


Man kann nur hoffen, daß solch markige Sprüche wie der von Nigel Short - "Schach ist ein brutales Spiel, bei dem man nicht die gegnerischen Figuren, sondern den Gegner tötet." - nur im Sinne des Medien-Echos geäußert worden sind. Beim Boxsport gehört es schließlich auch zum Handwerk, daß man den Fans etwas zu lachen gibt. Doch beim Schach? Ist das nötig? Abgesehen davon ist der Satz in sich schon logisch gebrochen. Es ist wohl ein paar hundert Jahre her, seit ein Spieler beim Schachspiel tatsächlich zu Tode kam, weil ihm sein Gegner mit einer metallenen Figur den Schädel eingeschlagen hatte. Vielleicht hat es Nigel Short nötig, sich martialisch zu geben. Doch auf wen will er damit Eindruck schinden? Auf Jugendliche? Dann dürfte er ein ziemlich falsches Bild von jugendlichen Schachspielern haben. Verbissenheit mit Tötungsabsicht gleichzusetzen, ist wohl recht überdreht, und der Faktor Haß ist sozialbestimmt, hat indes mit dem Schachspiel selbst nichts zu tun. Offenbar wurden da, und übrigens nicht nur von Short allein, einige Dinge miteinander verwechselt. Im heutigen Rätsel der Sphinx blieb das Gefühl weitgehend aus dem Spiel. Schwarz hatte zuletzt 1...f7-f5? gezogen - ein tragischer Mißgriff, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03033: Markige Sprüche zur Profilaufwertung (SB)

Torre - Shaw
Hong Kong 1972

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß fand einen raffinierten Kniff, um die Mattjagd auf den schwarzen König abzuschließen: 1.Sd5-f6! - mit der Drohung 2.Te1xe8+ Dd8xe8 3.Dg6xe8# - 1...Lb2xf6 - der einzige Zug, der nicht sofort verliert - 2.Te1xe8+ Dd8xe8 3.Dg6xf6+ De8-f7 4.Lh6xg7+ Kf8-g8 5.Lc2-h7+! Kg8xh7 6.Df6-h6+ Kh7-g8 7.Dh6-h8#


Erstveröffentlichung am 03. September 1999

23. Juni 2010