Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03058: Mißtrauet den Götzen! (SB)


"Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten, die Eröffnung zu behandeln, sind sehr gering; man muß sich dafür ein eigenes Gefühl erwerben; und dies gewinnt man nur aus vielfachen und mannigfachen intelligenten Versuchen. Wie aber stellt man es, daß die Versuche intelligent seien?" So fragte einst der Ex-Weltmeister Dr. Emanuel Lasker. Erfahrung war ihm das Höchste, Dogma das Geringste, das ein Schachnovize anstreben sollte. Überhaupt war es diese elende Gedankensperre, die Lasker nie freund werden ließ mit irgendeiner Schachschule. Er war in allem Freigeist und hätte wohl, wären ihm die Worte eingefallen, ausgerufen: "Mißtrauet den Götzen!" Im heutigen Rätsel der Sphinx ist Mißtrauen ebenfalls der einzige wahre Gefährte und Ratgeber, denn obwohl Weiß materiell im Vorteil war, sollte Schwarz, der am Zuge war, gewinnen, Wanderer. Dank welchen Kniffes?



SCHACH-SPHINX/03058: Mißtrauet den Götzen! (SB)

Heidenfeld - Roele
Amsterdam 1954

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Von der Schachhistorie zumeist verschwiegen - Adolf Anderssens Niederlage gegen Jean Dufresne: 1...Lf8-c5+ 2.Kg1-h1 Se4-g3+! 3.h2xg3 Dd8-g5 4.Tf1-f5 h7-h5! und Weiß gab auf, da das Matt nicht mehr zu verhindern war, zum Beispiel 5.Tf5xg5 h5xg4+ 6.Tg5-h5 Th8xh5#


Erstveröffentlichung am 11. September 1999

01. Juli 2010