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SCHACH-SPHINX/03147: Originalität als Grundgebot (SB)


David Bronstein, der niemals Weltmeister wurde, gleichwohl er das Zeug dazu gehabt hatte, war einer der originellsten Spieler seiner Zeit. Sein Einfallsreichtum kannte keine Begrenzung. Alles, was denkbar war und sich logisch in ein Konzept bündeln ließ, das erregte sein Interesse. Nicht wenige seiner Partien fanden niemals Nachahmung, ganz einfach, weil die darin eingewobene Strategie von vielen nicht durchschaut wurde, und die es taten, wollten nicht das damit verbundene Risiko eingehen. Bronstein war der Feind jeder Gewohnheit. Das Neuland reizte ihn, nichts anderes. Ausgetrampelte Pfade, Schablonenmanöver, in seinen Partien wird man vergebens danach fahnden. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte er mit ebensolcher Unerschrockenheit eine Gewinnstellung erreicht. Dann jedoch widerfuhr ihm ein nachlässiger Fehler mit 1...b7-b5?, wonach die Partie mit 2.Dc4-d4! Td5xd4 3.Lb3xf7 remis endete. Nun, Wanderer, wie hätte Bronstein seinem Wagemut die Krone aufsetzen können?



SCHACH-SPHINX/03147: Originalität als Grundgebot (SB)

Lipnizki - Bronstein
Moskau 1952

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Man achte auf Kleinigkeiten, sonst hat man nicht viel von der Partie: 1...Lf8-h6? 2.Lc1xh6 Th8xh6 3.Tf1-f7! und Schwarz gab auf, weil er die Dame verliert mit 3...De7xf7 4.Se4xd6+. Und bei jedem anderen Rückzug geht sie ebenfalls verloren.


Erstveröffentlichung am 09. Oktober 1999

31. Juli 2010