SCHACH-SPHINX/03263: Mattgehetzter König (SB)

"Der Gedanke, solch allgemeine Gesetze auch für die vernünftige Führung einer Schachpartie abzuleiten, nahm mich von Anfang an gefangen. Vom Standpunkt eines Ingenieurs unterscheiden sich die Figuren im Grunde nur durch die größere oder geringere Kampfkraft, die sie jeweils zur Erreichung des Ziels der Partie beitragen konnten. Diese Kampfkraft hing von der Beweglichkeit einer Figur ab, von der Wichtigkeit der Felder, die ihr im Moment zugänglich waren, und von einigen anderen positionellen Merkmalen, deren richtige Bewertung für die Auffindung der besten Züge in allen Stellungen bestimmend sein sollte, in denen eine Partie nicht bereits durch einen Mattangriff oder einen entscheidenden Materialgewinn in kombinativem Handgemenge beendet werden konnte." Das schrieb der amerikanische Meister Eduard Lasker in einem Vorwort zu seinem Buch "Moderne Schachstrategie". Welche Gesetzmäßigkeiten Lasker bei seinem Werdegang gefunden haben mag oder nicht, im heutigen Rätsel der Sphinx schimmerte jedenfalls ein Funke davon durch. Nun, Wanderer, kannst du dir vorstellen, daß der schwarze König von G8 nach G1 eine Wanderung machen wird, nur um dann mattgesetzt zu werden?

Ed. Lasker - Thomas
London 1911

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Sokolow beim Kombinieren - ein unerhörter Genuß: 1...Se4xf2! 2.Kg1xf2 Dc7xh2 3.Kf2-e2 Tf8xf3! 4.Se3-g4 - oder 4.Ke2xf3 e6-e5! - 4...Ta8-f8! 5.Sg4xh2 - 5.Ke2-d1 Sc6xd4! 6.c3xd4 Ld7-a4+ - 5...Sc6xd4+! und Weiß gab auf. Was sonst angesichts der Folgen 6.c3xd4 Tf3-f2+ 7.Ke2-d1 Ld7- a4+ oder 6.Ke2-d2 Le7-g5+ 7.Te1-e3 Tf3xe3 usw.

Erstveröffentlichung am 12. November 1999

08. September 2010