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SCHACH-SPHINX/03368: Nuancenfein und doch so fern (SB)


Charmante Endspiele entstehen insbesondere bei Bauernformationen mit je einem Springer. In den meisten Fällen ist die Partie von keiner Seite zu gewinnen. In den regeldurchbrechenden Beispielen kommt es indessen zu gewitzten Springermanövern, die eine sehr genaue Führung erfordern und schon so manchen Spieler zur Verzweiflung trieben. Es ist hier das nuancenfeine aneinander Vorbeioperieren, das den Klang der Schönheit ausmacht. Im heutigen Rätsel der Sphinx war Weiß am Zuge. Seine Bauernmehrheit konnte er nicht behaupten. Doch im gleichen Spiel Bauern gegen Bauern entschied die ungleiche Wirkung der Springer, Wanderer, und der weiße wuchs seinem Kontrahenten bald schon über den Kopf.



SCHACH-SPHINX/03368: Nuancenfein und doch so fern (SB)

Haag - Kluger
Pecs 1976

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der schwarze Springer wirkte als Fessel, von der sich Weiß mit 1.Sf3- d2! befreite: 1...Sc4xd2 2.a4-a5! b6xa5 3.b5-b6 Sd2-c4 4.b6-b7 Sc4-e5! 5.Ka7-b8! - aber nicht 5.Ka7-b6? Se5-d7 6.Kb6-c7 Sd7-c5! und remis - 5...Se5-c6+ - oder 5...Se5-d7+ 6.Kb8-c8! Sd7-b6+ 7.Kc8-d8 und Weiß gewinnt - 6.Kb8-c7 Sc6-b4 7.Kc7-b6 Sb4-d5+ 8.Kb6-b5! Sd5-c7+ 9.Kb5xb5 und Schwarz gab auf. Verloren hätte unterdessen auch 2...Sd2-c4 3.a5- a6! Sc4-d6 4.Ka7xb6 h5-h4 5.Kb6-c5! Sd6-c8 6.b5-b6.


Erstveröffentlichung am 18. Dezember 1999

13. Oktober 2010