Was Laien immer wieder verzückt, ist der Schatten des Unglaublichen, der plötzlich mit einem Zug über das Brett fällt, der mit den Augen nicht vorherzusehen war, jedoch mit einem Male die Probleme beseitigt, den Sieg erbringt, den Lorbeer verdient. Je unglaublicher, desto größer der Applaus, und wenn dann auch noch Fachstimmen in Lobeshymnen ausbrechen, ist der Triumph komplett. Im heutigen Rätsel der Sphinx warf Schwarz solch einen Schatten. Sein ganzer Vorteil gründet sich auf den weit vorgerückten Freibauern auf a2. Wie ihn aber verwerten, wie ließen sich die weißen Bewacher ablenken, Wanderer?
Larrondo - Camacho
Kuba 1979
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß fand einen kurzen, fast schmerzlosen Weg: 1.Ld5-e6! Te3xe6 - oder 1...h2-h1D 2.e7-e8D+ und der schwarze König kommt unter die Räder - 2.Tb7-b6! - alles zu einem guten Zweck - 2...h2-h1D - 2...Kg6-f5 3.Tb6xe6 h2-h1D 4.e7-e8D Dh1-b1+ 5.Kb2-c3 Db1-a1+ 6.Kc3-b4 Da1-a7 7.De8-g6+ und Schwarz wird matt - 3.e7-e8D+ Kg6-f5 4.De8xe6+ Kf5xf4 5.De6-h6+ und Schwarz gab auf. Nach Damentausch war das Endspiel völlig hoffnungslos.
Erstveröffentlichung am 30. Dezember 1999
25. Oktober 2010