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SCHACH-SPHINX/03549: Kein Spiel für Götter (SB)


Fehlgeleitete Gedanken sind eine wesentliche Würze des Schachspiels. Es ist eben ein durch und durch menschliches Spiel, und so wird wohl, um die Mythologie zu bemühen, kein Gott je ans karierte Brett eilen. Fehlzüge sind der greifbarste Augenblick in einer Schachpartie, denn beiderseits korrekte Strategien führen in ein totes Remis. Ohne Risiko kein Gewinn, das ist eine einfache Rechnung und macht den Reiz in diesem Spiel aus. Fehlzüge allerdings schreiben ihre eigenen Gesetze. Sie berufen auf fehlberechnete Operationen oder einfacher gesagt darauf, daß man eine starke Antwort des Gegners schlichtweg übersehen hat. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß zuletzt 1.f2-f4? gezogen. Indes, auch sein Kontrahent schlief und erwiderte darauf ebenso fehlerhaft 1...Ke7-e6? Die Partie endete schließlich in einem Remis. Nun, Wanderer, wie wäre 1.f2-f4? denn zu widerlegen gewesen?



SCHACH-SPHINX/03549: Kein Spiel für Götter (SB)

Bogoljubow - Heinicke
Berlin 1940

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das Zähneknirschen über die verpaßte Gelegenheit kam wie immer viel zu spät: 1.Tg6-g7! Kb8-c8 2.b6-b7+ Kc8-b8 3.Tg7xe7 Td7xe7 4.Th8xe8+ Te7xe8 5.Ka6-b6 Te8-e7 6.a5-a6 und Schwarz muß kapitulieren wegen der Drohung 7.a6-a7+ usw.


Erstveröffentlichung am 14. Februar 2000

13. Dezember 2010