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SCHACH-SPHINX/03554: Moralischer Sieg ist Etikettenschwindel (SB)


Der Schweizer Meister Naegeli hatte vor der Partie gegen Ex- Weltmeister Alexander Aljechin seine Felle schon vorzeitig davonschwimmen sehen. Als er dann im heutigen Rätsel der Sphinx die Möglichkeit zu einem Remis sah, fühlte er sich schon als moralischer Sieger und in dieser Verzerrung der Realitäten entging ihm ein glatter Sieg über den Champion. Naegeli sah wohl, daß er nach 1...f7xe6?? 2.Df4-f8# mattgesetzt wird, er registrierte jedoch nicht, daß der weiße König ungleich gefährdeter stand als sein eigener, als er sich zur harmlosen Fortsetzung 1...Dg2-g1 entschloß. Nun, Wanderer, wie hätte ein beherzterer Kontrahent des Weltmeisters gespielt?



SCHACH-SPHINX/03554: Moralischer Sieg ist Etikettenschwindel (SB)

Aljechin - Naegeli
Bern 1932

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Trick zum Sieg bestand in 1...a6-a5+ 2.Kb4xa5 Kd6xc5 oder 2.Tc5xa5 Lb7xc8. Hätte Weiß jedoch zu 2.Kb4-b5 gegriffen, dann würde 2...Tg2- b2+! 3.Kb5xa5 Kd6xc5 4.g6-g7 Tb2-b6! 5.Lc8xb7 Tb6xb7 mit leichtem Gewinn folgen, da Weiß wegen der Mattdrohung 6...Tb7-a7# nicht 6.g7- g8D spielen darf.


Erstveröffentlichung am 15. Februar 2000

14. Dezember 2010