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SCHACH-SPHINX/04180: Leere Truhen in Italiens Schatzkammer (SB)


Die italienischen Meister waren tief in ihrem Stolz verletzt, als sie um das Jahr 1560 herum vom spanischen Geistlichen Ruy Lopez de Segura bei seinem Aufenthalt in Rom der Reihe nach besiegt wurden. Bis dahin galt Italien als die Schatzkammer des europäischen Schachs. So auf sich sitzen lassen wollten sie die Schmach natürlich nicht, so daß sich die italienischen Schachherren über ein Jahrzehnt lang mit Rachegedanken herumtrugen und während dieser Zeitspanne ihr Spiel außerordentlich verbesserten. Schließlich statteten die beiden Meister Puttino und Paolo Boi aus Syracus Lopez dem spanischen Gottesmann einen Gegenbesuch ab. In Madrid, am Hofe Phillipp II., soll es dann zu einem Revanchematch gekommen sein, bei dem die italienischen Meister äußerst "ruhmvoll" abschnitten. So erzählt es fast 60 Jahre später zumindest der italienische Meister Salvio aus Neapel. In schillernden Worten malte er den Sieg seiner Landsleute zu einem glänzenden Triumph aus. Die allzu überschwengliche Lesart läßt jedenfalls viel Raum für Zweifel und Spekulationen offen. Verläßlicher geht es dagegen im heutigen Rätsel der Sphinx zu, wo der Ex-Fernschach-Europameister Kaluchin mit den schwarzen Steinen einen hübschen Schlußstrich setzte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04180: Leere Truhen in Italiens Schatzkammer (SB)

Nielsen - Kaluchin
Fernpartie 1978

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Vorbeugend entschloß sich Weiß zu 1.Tf1xf7! und da 1...Kg8xf7? 2.Se4- g5+ mit Damengewinn nicht gut möglich war, lenkte Schwarz in die Remisfolge 1...Te8xe4 2.Dd3xe4 Kg8xf7 3.De4-b7+ ein.


Erstveröffentlichung am 07. September 2000

26. Oktober 2011